Generationengerechtigkeit in der Sozialen Pflegeversicherung stärken
Angesichts des von uns prognostizierten finanziellen Bedarfs reicht der jetzige Pflegevorsorgefonds für die zu bewältigende Finanzierungsaufgabe nicht aus. Auch die von der Versicherungswirtschaft vorgeschlagene Stärkung der Privatvorsorge ist nicht zielführend. "Wir brauchen bei der Pflege einen neuen Generationenausgleich innerhalb des solidarischen Umlagesystems. Denn auch an der Vorsorge müssen alle nach ihrer Leistungsfähigkeit beteiligt werden", sagt Brigitte Mohn, Vorstand unserer Stiftung. Daher haben wir die Möglichkeiten der Finanzierung in der Sozialen Pflegeversicherung insbesondere mit Blick auf ihre Belastung für die jeweiligen Generationen untersucht.
Die beste Möglichkeit, um den steigenden Ausgaben zu begegnen und zugleich mehr Gerechtigkeit zwischen den Generationen zu schaffen, besteht unserer Studie zufolge darin, eine vorgezogene, moderate Anhebung des Beitragssatzes mit einem über die Jahre steigenden Zuschuss aus Steuermitteln zu verbinden. Dieser Bundeszuschuss läge zu Beginn bei jährlich 9,6 Milliarden Euro und würde bis 2050 auf 24,5 Milliarden Euro ansteigen. Die zunächst überschüssigen Mittel könnten dann in den bereits existierenden Pflegevorsorgefonds fließen und dazu dienen, den Beitragssatz bis 2050 stabil bei 3,5 Prozent zu halten. Durch den Ausbau des Fonds würden die künftigen Generationen am wenigsten zusätzlich belastet.