Volksparteien: Erfolgs- oder Auslaufmodell?
Die beiden Politikerinnen verteidigten hingegen nicht nur das Konzept Volkspartei im Allgemeinen, sondern auch ihre Parteien im Speziellen. Kramp-Karrenbauer sprach in diesem Zusammenhang sogar von einem "Gesamtkunstwerk": "Volksparteien können verschiedene Strömungen und Gruppen einer Gesellschaft integrieren und denen eine Stimme verschaffen, die nicht immer so laut sind und nicht gehört werden."
Auch Andrea Nahles verwies auf den Mehrwert von Volksparteien, sieht aber in der Enttäuschung vieler Menschen auch eine enorme Herausforderung: "Viele Leute sind enttäuscht über die mangelnde Bewältigung der Globalisierungsfolgen." Gemeinsam waren sich die Gäste einig, dass durch eine Politik im Dauer-Krisenmodus viel Vertrauen in die Politik verloren gegangen und eine zunehmende Politikverdrossenheit zu beobachten sei.
Ob denn das Engagement bei den sogenannten "Fridays for Future"-Protesten, auf denen vor allem Schüler für mehr Klimaschutz demonstrieren, eine passende Gelegenheit sei, Jugendliche wieder für die Politik zu begeistern? Bei dieser Frage gaben sich die Bundesvorsitzenden eher reserviert. Das Engagement sei bemerkenswert, so Kramp-Karrenbauer, aber es gehe nicht darum, einfach nur Proteste zu loben, sondern Kritik auch in einen gesellschaftlichen Dialog zu bringen und gemeinsam zu diskutieren.
Die Veranstaltung können sie unten in unserer Aufzeichnung noch einmal komplett nachverfolgen.