Damit schwierige Operationen nur noch in Kliniken mit einem Mindestmaß an Erfahrung stattfinden, wurden seit 2004 Mindestmengen für sieben planbare Eingriffe festgelegt. Ziel der Regelung war es, die Qualität der stationären Behandlungen zu verbessern. Denn es ist belegt, dass es in Krankenhäusern mit höheren Fallzahlen seltener zu Komplikationen und Todesfällen kommt.
Doch wie die aktuelle Analyse des Science Media Centers (SMC) und unseres Projekts Weisse Liste verdeutlicht, hat die geltende Mindestmengen-Regelung auch 15 Jahre nach ihrer Einführung kaum Wirkung in der Versorgung: 458 von 1.152 Kliniken (39,7 Prozent) führten 2017 komplexe Eingriffe durch, obwohl sie die vorgegebenen Fallzahlen unterschreiten. Das entspricht bundesweit rund 4.300 Operationen.