Bis die globalen UN-Ziele (Sustainable Development Goals) erreicht sind, ist es für Industrie- und Entwicklungsländer immer noch ein weiter Weg. Der neue Nachhaltigkeitsindex, den wir mit dem Sustainable Development Solutions Network (SDSN) entwickelt haben, zeigt erstmals für 193 Staaten, wo die Weltgemeinschaft bei der Erfüllung der insgesamt 17 Ziele steht. Das Ergebnis: Kein Land ist momentan auf dem Weg, alle Ziele bis 2030 zu erfüllen.
Der diesjährige Index beleuchtet insbesondere die Rolle der G20-Staaten, die ihrer Vorbildrolle kaum gerecht werden, so die Autoren. Was hält die Länder davon ab, die Ziele zu erreichen? Die Ziele sind beispielsweise unzureichend in nationale Regelwerke eingebettet, stellen die Autoren fest. Dadurch bleiben praktische Fortschritte hinter rhetorischen Bekenntnissen zurück. Gleichzeitig kritisieren sie, dass es die Industriestaaten der Weltgemeinschaft zusätzlich schwermachen, die Ziele umzusetzen, da sie häufig externe Kosten verursachen.
"Um die Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen zu erreichen, brauchen wir weniger Lippenbekenntnisse und mehr Gestaltungswillen. Nur, wenn alle Länder die Ziele in ihrer nationalen Politik verankern, können sie auch praktisch Wirkung entfalten", sagt unser Vorstandsvorsitzender Aart De Geus. "Der SDG-Index zeigt, dass Staaten, die im Einklang mit Prinzipien der sozialen Marktwirtschaft, sozialer Gerechtigkeit und nachhaltiger Entwicklung handeln, die besten Chancen haben, die Ziele zu erreichen", ergänzt Jeffrey Sachs, Autor der Studie und Direktor des SDSN.