Alleinherrschaften wie in Russland, der Türkei, Indonesien, Südafrika, im Iran oder in Saudi-Arabien erhöhen den Druck auf die westlichen Demokratien. Deshalb hat sich der diesjährige Salzburger Trilog unserer Stiftung mit dem Thema "Reviving Democracy in a Fragmented World - Not Attractive Anymore or Still a Success Story? (Wiederbelebung der Demokratie in einer zerrissenen Welt – nicht mehr attraktiv oder weiterhin eine Erfolgsstory?)" beschäftigt. Der Erfolg des Populismus von links und rechts in Europa und den USA zeigt: Die heutigen Bedrohungen für die Demokratie finden innerhalb der demokratischen Institutionen statt. Dies geschieht über Wahlen, Veränderungen in der Verfassung oder über das Parteiensystem.
Im Zentrum der Konferenz in Salzburg stand die Frage, ob Politiker an den Bedürfnissen und Erfahrungen der Bürger vorbei regieren. Eine eigens für den Salzburger Trilog 2018 von uns in Auftrag gegebene repräsentative Umfrage des Forschungsinstituts Kantar Emnid in Deutschland und Österreich zeigt: Die Menschen in beiden Ländern sind mit der Arbeit ihrer jeweiligen demokratischen Institutionen mehrheitlich zufrieden – jeweils vier von zehn Bürgern sind es allerdings nicht.
Außerdem sind die Menschen mit ihren politischen Repräsentanten unzufrieden: Nur 40 Prozent der Österreicher und 32 Prozent der Deutschen fühlen sich von den derzeit gewählten Politikern gut vertreten. Das heißt, dass Politiker an den Ansichten und Wünschen der Bürger vorbei arbeiten. Die politischen Themen, die die Politiker diskutieren sind für die Menschen nicht sehr wichtig.
Liz Mohn, Initiatorin des Salzburger Trilogs und unsere stellvertretende Vorstandsvorsitzende, unterstrich: "Die Demokratie selbst muss sich weiterentwickeln. Sie muss wieder vielfältiger, zeitgemäßer und damit auch zukunftsfähiger werden."