Die bulgarische Mezzosopranistin Svetlina Stoyanova und der südkoreanische Bass Cho ChanHee, Gewinner der NEUEN STIMMEN 2017, mit Liz Mohn und dem Jury-Vorsitzenden Dominique Meyer.

Svetlina Stoyanova und Cho ChanHee gewinnen die NEUEN STIMMEN 2017

Die bulgarische Mezzosopranistin Svetlina Stoyanova und der südkoreanische Bass Cho ChanHee  haben den 17. Internationalen Gesangswettbewerb NEUE STIMMEN 2017 gewonnen. Im Jubiläumsjahr setzten sie sich im Finale in der Stadthalle Gütersloh gegen eine starke Konkurrenz durch.

Die 26-jährige bulgarische Mezzosopranistin Svetlina Stoyanova und der 24-jährige südkoreanische Bass Cho ChanHee haben den Jubiläumswettbewerb der NEUEN STIMMEN gewonnen. Die zwei Sänger erhalten ein Preisgeld von jeweils 15.000 Euro. Gleichzeitig haben sie beste Karrierechancen als Opernsänger.

Am Finale in Gütersloh nahmen am Samstag fünf Sängerinnen und fünf Sänger teil. Insgesamt wurden Geldpreise in Höhe von 60.000 Euro an die jeweils drei Erstplatzierten vergeben. Aber auch die weiteren Finalteilnehmer durften sich über Förderpreise freuen. Musikalisch haben die Duisburger Philharmonikern unter der Leitung des englischen Dirigenten Graeme Jenkins die Nachwuchstalente begleitet.

Das sind die Gewinner der NEUEN STIMMEN 2017:

Damen

1. Preis 15.000 Euro: Svetlina Stoyanova, Mezzosopran (Bulgarien, geboren 1991)

2. Preis 10.000 Euro: Emily D'Angelo, Mezzosopran (Kanada, geboren 1994)

3. Preis 5.000 Euro: Zlata Khershberg, Mezzosopran (Russland, geboren 1990)

Herren

1. Preis 15.000 Euro: Cho ChanHee, Bass (Südkorea, geboren 1992)

2. Preis 10.000 Euro: Johannes Kammler, Bariton (Deutschland, geboren 1988)

3. Preis 5.000 Euro: Mingjie Lei, Tenor (China, geboren 1988) 

Die NEUEN STIMMEN als Karrieresprungbrett

Für eine Teilnahme an den NEUEN STIMMEN, die in diesem Jahr 30-jähriges Jubiläum feiern, hatten sich 1.430 Nachwuchssänger aus 76 Nationen beworben. Für die Endrunde in Gütersloh qualifizierten sich 39 Talente. Ins Semifinale, das am Donnerstag stattfand, hatten es 16 Sängerinnen und Sänger geschafft.

Liz Mohn, Präsidentin der NEUEN STIMMEN und unsere stellvertretende Vorstandsvorsitzende, betonte, dass sie stolz auf die Erfolgsgeschichte der NEUEN STIMMEN sei: "Der internationale Gesangswettbewerb NEUE STIMMEN hat sich in den letzten 30 Jahren zu einem der bekanntesten Opern-Wettbewerbe der Welt entwickelt. Er hat die meisten Karrieren hervorgebracht. Uns ist besonders wichtig, Talente nicht nur zu entdecken, sondern sie auch nachhaltig zu begleiten, langfristig zu beraten und zu fördern. Unsere Betreuung für die jungen Sänger hört nach der Preisverleihung, den Meisterkursen, Konzerten und Seminaren nicht auf. Der Kontakt zu den meisten Teilnehmern bleibt bestehen", so Mohn.

"Unsere Gewinner haben nun wie vorhergegangene Preisträger die Chance, sich den Traum eines erfüllten Sängerberufs zu verwirklichen."

NEUE STIMMEN-Präsidentin und stellvertretende Vorstandsvorsitzende der Bertelsmann Stiftung

Die Preisträger der NEUEN STIMMEN 2017 im Portrait (in alphabetischer Reihenfolge)

Cho ChanHee, Bass (Südkorea, geboren 1992)

Im Mai 2017 trat Cho ChanHee als Solist mit Repertoire von Rossini, Verdi und Ponchielli beim 22. International Musical Olympus Festival in St. Petersburg auf. Der in Seoul geborene Bass erhält seit seinem 16. Lebensjahr Gesangsunterricht. Von 2012 bis 2016 studierte er am Hanyang University College of Music in Seoul und wurde bei seiner Graduierung von der Universität für seine künstlerischen Tätigkeiten in Südkorea und im Ausland mit einem Special Prize gewürdigt. Bereits während des Studiums debütierte er in der Titelrolle von Mozart's Le nozze di Figaro am Opernhaus des Seongnam Arts Center. Cho ChanHee hat erfolgreich an mehreren nationalen und internationalen Wettbewerben teilgenommen. Er wurde 2016 bei der Gian Battista Viotti International Music Competition in Italien und 2015 bei der Seoul Philharmonic Vocal Competition mit dem ersten Preis ausgezeichnet. 2014 erzielte der junge Bass bei der Korean Voice Competition den zweiten Platz.

Emily D'Angelo, Mezzosopran (Kanada, geboren 1994)

Emily D'Angelo ist Mitglied im Lindemann Young Artist Development Program der MET. Die junge Mezzosopranistin studierte bis 2016 Voice Performance an der University of Toronto. Bühnenerfahrung sammelt Emily seit 2014: Am Centre for Opera Studies in Italy war sie als Neurone in L'incoronazione di Poppea zu erleben, beim Halifax Summer Opera Festival trat sie als Sesto in Giulio Cesare auf. Von 2015 bis 2016 war die Sängerin italienisch-kanadischer Herkunft Fellow des Ravinia Steans Institute in Chicago. Sie verkörperte die Partie Cherubino in Le nozze di Figaro beim Spoleto Festival di Due Mondi und wurde 2016 Ensemblemitglied der Canadian Opera Company. Dort sang sie die Rolle der Zweiten Dame in Die Zauberflöte sowie die Titelfigur in Ariodante. Im Sommer 2017 gab sie ihr Debüt am Opera Theatre Saint-Louis als Annio in La clemenza di Tito und war beim Glimmerglass Festival als Rosina in Il barbiere di Siviglia zu erleben. Emily stellte ihr Talent bereits erfolgreich bei internationalen Wettbewerben unter Beweis: 2016 war sie Gewinnerin der Metropolitan Opera National Council Auditions, 2017 Preisträgerin der Gerda Lissner International Competition.

Johannes Kammler, Bariton (Deutschland, geboren 1988)

Johannes Kammler ist in der Spielzeit 2017/18 Ensemblemitglied der Bayerischen Staatsoper. Dort übernimmt er die Rollen Le Dancaïre in Carmen, Fiorello in Il barbiere di Siviglia, Harlekin in Ariadne auf Naxos sowie Graf Dominik in Arabella. Der Bariton absolvierte sein Musikstudium an der Hochschule für Musik in Freiburg, der University of Toronto sowie der Guildhall School of Music and Drama in London. 2015 gab er beim Verbier Festival sein Debüt als Marcello in La Bohème. Im selben Jahr wurde er in das Opernstudio der Bayerischen Staatsoper aufgenommen. Dort erschien er 2016 als Mr. Gedge (Albert Herring), Ruggiero (La Juive) und 2017 als John Sorel (The Consul). 2016 gastierte er an der Den Norske Opera in Oslo für eine Produktion von Brittens War Requiem. Zuletzt war Johannes bei den Münchner Opernfestspielen als Scherasmin in Oberon und Ein Diener der Flora in La Traviata zu erleben. Außerdem trat er beim New Generation Festival in Florenz als Belcore in L'elisir d'amore auf.

Zlata Khershberg, Mezzosopran (Russland, geboren 1990)

Zlata Khershberg wurde in Russland geboren und lebt seit 2011 in Israel. Von 2006 bis 2011 studierte die Mezzosopranistin am Balakirev Music College in ihrer Heimatstadt Nischni Nowgorod, daran anschließend an der Buchmann-Mehta-Musikschule in Tel Aviv. 2016 erwarb sie dort ihren Bachelor of Music. Im Rahmen des Israel Vocal Arts Institute Opera Workshop trat Zlata 2012 als Olga in Eugen Onegin und 2013 als Marcellina in Le nozze di Figaro auf. Weitere Bühnenerfahrung sammelte sie mit den Partien Prinz Orlofsky in der Operette Die Fledermaus sowie als Zauberin in Dido and Aeneas. Außerdem hat sich die Sängerin ein vielseitiges Konzertrepertoire erarbeitet, das Werke von Beethoven, Brahms und Strawinsky umfasst. Zlata war 2016 Preisträgerin bei der Internationalen Sommerakademie Mozarteum in Salzburg, und sie wurde bei der Israel Vocal Arts Institute Summer Program Competition mit dem ersten Platz und dem Publikumspreis ausgezeichnet.

Mingjie Lei, Tenor (China, geboren 1988)

Mingjie Lei wird 2018 an der Colorado Opera als Fenton in Verdis Falstaff auftreten. Der in Hengyang, China, geborene Tenor war von 2015 bis 2017 Mitglied des Ryan Opera Centre der Lyric Opera of Chicago. Dort stand er als Benvolio in Roméo et Juliette, als Haushofmeister in Der Rosenkavalier sowie Remendado in Carmen auf der Bühne. Weitere Bühnenerfahrung sammelte er bei den Salzburger Festspielen 2017, wo er die Partie des Liverotto in Lucrezia Borgia sang. Bereits 2016 war er als Teilnehmer des Young Singers Projects bei den Salzburger Festspielen in der Kinderoper Die Feenkönigin zu sehen. Mingjie Lei absolvierte 2013 den Master of Music an der New Yorker Manhattan School of Music. Daran anschließend erwarb er ein Artist Diploma am Curtis Institute of Music in Philadelphia. Während seiner Ausbildung stand er als Nemorino in L'elisir d'amore sowie Brighella in Ariadne auf Naxos auf der Bühne. 2015 wurde er beim Festival d'Aix-en-Provence mit dem Prix des Amis du Festival ausgezeichnet für seine Darstellung des Pylade in Iphigéne en Tauride.

Svetlina Stoyanova, Mezzosopran (Bulgarien, geboren 1991)

Svetlina Stoyanova studiert am Royal Conservatoire of Scotland. Sie hat dort 2016 bereits ihren Master of Music erworben und ist nun im zweiten Ausbildungsjahr der Alexander Gibson Opera School des RCS. Auf der Bühne sammelte die Bulgarin zuletzt Erfahrung als Nerone in Agrippina, Mutter in Mavra und Veronique in Il Docteur Miracle. Ihr Repertoire enthält auch Rollen wie Rosina (Il barbiere di Siviglia), Cherubino (Le nozze di Figaro), Dorabella (Così fan tutte), die Titelrolle in The Rape of Lucrezia, Frau Reich (Die Lustigen Weiber von Windsor) sowie Juno (Semele). Svetlina ist Mitglied der von Yehudi Menuhin gegründeten Organisation Live Music Now und wirkt als Solistin an Benefizkonzerten zu Gunsten dieser Organisation mit. Darüber hinaus tritt sie regelmäßig bei Konzerten mit Werken von Vivaldi, Haydn und Mozart auf. Die Mezzosopranistin nahm erfolgreich an zahlreichen Musikwettbewerben teil.

Das komplette Semifinale, das komplette Finale und alle Einzelarien können Sie sich noch einmal in unserer YouTube-Playliste ansehen und -hören.

Und werfen Sie hier einen Blick hinter die Kulissen der NEUEN STIMMEN 2017 in der Bildergalerie: