Große regionale Unterschiede machen bundesweite Standards notwendig
Ähnlich wie bei den Personalschlüsseln stellt sich die Lage in den einzelnen Bundesländern sehr unterschiedlich dar. Überhaupt keine zeitlichen Ressourcen haben in Bremen 28 Prozent der Kitas, in Sachsen-Anhalt und Thüringen hingegen nur knapp 1 Prozent. Und während in Hamburg jede zweite Kita unsere Empfehlungen erfüllt, erreichen in Thüringen nur 3 Prozent der Kitas den empfohlenen Wert. Nicht viel besser ist die Lage in Sachsen-Anhalt (4 Prozent), Mecklenburg-Vorpommern (5 Prozent) und Bayern (6 Prozent).
Für Jörg Dräger sind diese extremen Unterschiede zwischen den Ländern ein Beleg dafür, dass wir bundesweit einheitliche Standards brauchen. Mit einem solchen Standard kann die Zeit bemessen werden, über die Leitungskräfte verfügen sollten. Die nötigen Ressourcen für die Leitung einer Kita sollten gesetzlich verankert und finanziell gesichert sein, fordert Dräger.
Um den Standard zu erreichen, ist vor allem eines notwendig: mehr Personal. Für die Leitungsebene fehlen umgerechnet 21.800 Vollzeitkräfte in Deutschland. Würde man sie einstellen, würden die Personalkosten bundesweit um jährlich bis zu 1,3 Milliarden Euro ansteigen. Das entspricht in etwa 5 Prozent der öffentlichen Ausgaben für die Kindertagesbetreuung.
Die gesamte Studie finden Sie hier. Eine Zusammenfassung der Studien-Ergebnisse liefert Ihnen unsere Bildungsexpertin Anette Stein im Video: