Der damalige Bundespräsident Roman Herzog steht bei der Verleihung des Carl-Bertelsmann-Preises 1998 in Gütersloh am Rednerpult. Er war der Festredner bei der Preisverleihung.

In Gedenken an Roman Herzog

Der ehemalige Bundespräsident war ein leidenschaftlicher und auch unbequemer Mahner für Erneuerungen. Auch der Bertelsmann Stiftung war Roman Herzog als Redner, Schirmherr und Impulsgeber eng verbunden.

Roman Herzog ist im Alter von 82 Jahren verstorben. Die Bertelsmann Stiftung trauert um einen Staatsmann und engagierten Bürger, der entscheidende gesellschaftliche Herausforderungen nicht nur erkannte, sondern auch in klarer Sprache darüber diskutiert und gestritten hat. "Roman Herzog war mit seinen markanten und auch unbequemen Worten eine wichtige Stimme und Antreiber für Veränderungen. Seine Weitsicht und Erfahrung werden uns gerade jetzt fehlen, da wir weltweit vor enormen Herausforderungen stehen, die wir mit Mut und Menschlichkeit angehen müssen", so Aart De Geus, Vorstandsvorsitzender der Bertelsmann Stiftung.

Roman Herzog war der Bertelsmann Stiftung nicht nur als gefragter Redner zum Beispiel zum "Deutsch-Jüdischen Dialog" oder dem "internationalen Stiftungssymposium" und dem "International Bertelsmann Forum" verbunden. Als Schirmherr für den Gesangswettbewerb NEUE STIMMEN und den "Initiativkreis Bildung" der Bertelsmann Stiftung hat er auch wertvolle Anstöße für unsere Arbeit gegeben.

"Roman Herzog lag das Wohl unseres Landes und seiner Menschen unabhängig vom kulturellen oder religiösen Hintergrund immer am Herzen. Seine Impulse zur Reformfähigkeit waren für unsere Gesellschaft und Wirtschaft, unser Sozial- und Bildungswesen immer wertvoll. Dabei bildeten für ihn Solidarität, Menschlichkeit, Toleranz und Gerechtigkeit wichtige Orientierungspunkte" – würdigt Liz Mohn seine Leistungen.

Roman Herzog hat stets gemahnt und vorgelebt, dass es an uns selbst liegt, die Zukunft in die Hand zu nehmen. Dafür reicht es nicht, sich auf dem Erreichten auszuruhen oder die Gegenwart als festgeschriebenes Schicksal hinzunehmen. "Durch Deutschland muss ein Ruck gehen", hieß es in seiner berühmten Berliner Rede von 1997. Mit diesen Worten, die kaum aktueller sein könnten, wurde er als unbequemer Mahner bekannt.

Mit Roman Herzog verlieren wir nicht nur einen Staatsmann, sondern auch einen engagierten Bürger, der sich auf Grundlage von elementaren Werten wie Demokratie, Solidarität und Menschlichkeit mit gesellschaftlichen Herausforderungen auseinandersetzte.

Unsere Anteilnahme gilt Familie, Freunden und Weggefährten von Roman Herzog.