"Wohlstand für Alle" – dieses Versprechen verbinden viele Menschen mit der Sozialen Marktwirtschaft. Doch es werden immer häufiger Zweifel laut, ob in dieser Wirtschaftsordnung wirklich alle etwas von einem stabilen Wirtschaftswachstum haben. Unsere mit dem Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) erarbeitete Studie zeigt: Zwar stieg das Wirtschaftswachstum in Deutschland über die Jahrzehnte stabil. Doch längst nicht alle Bürger profitieren davon in gleichem Maße.
Die Studie untersucht, wie sich die Soziale Marktwirtschaft seit Gründung der Bundesrepublik entwickelte. Von 1950 bis 2015 wuchs die deutsche Volkswirtschaft gemessen in realem Bruttoinlandsprodukt (BIP) pro Kopf im Schnitt um 3,3 Prozent und entwickelte sich so stabil. Eine ausgedehnte Phase negativen Wirtschaftswachstums kannte Deutschland bislang nicht. "Diese Befunde deuten auf die strukturelle Robustheit der deutschen Volkswirtschaft und ihrer wirtschaftspolitischen Institutionen hin", betont Andreas Esche, Wirtschaftsexperte der Bertelsmann Stiftung.