Integration erstreckt sich auch auf den Freundeskreis
Die bisher bereits erzielten Erfolge in der Integration lassen sich auch daran ablesen, dass 84 Prozent der in Deutschland geborenen Muslime ihre Freizeit regelmäßig mit Nicht-Muslimen verbringen. Fast zwei Drittel der Muslime geben an, dass ihr Freundeskreis mindestens zur Hälfte aus Nicht-Muslimen besteht. Jeder zweite Muslim hat einen deutschen Pass und 96 Prozent von ihnen betonen ihre enge Verbundenheit mit Deutschland.
Diese Integrationsleistungen finden nicht überall Anerkennung. 19 Prozent der Bürger in Deutschland geben an, keine Muslime als Nachbarn haben zu wollen. "Wenn sich Gesellschaften verändern, wird das immer auch als spannungsreich empfunden", sagt Vopel. Um Integration und gesellschaftlichen Zusammenhalt zu fördern, nennt der Religionsmonitor drei zentrale Hebel: Erstens die Chancen auf Teilhabe zu verbessern, insbesondere im Bildungssystem. Zweitens die institutionelle Gleichstellung der islamischen Religionsgemeinschaften mit den christlichen Konfessionen und dem Judentum gleichzustellen und somit religiöse Vielfalt anzuerkennen. Das heißt beispielsweise, dass muslimischer Religionsunterricht an Schulen, Regelungen zum Bau von Moscheen und zu islamischen Bestattungen die praktische Ausübung der Religion erleichtern würden. Und drittens interkulturelle Kontakte und interreligiösen Austausch in Schule, Nachbarschaft und Medien zu fördern.