Die Willkommenskultur in Deutschland hat ihren ersten großen "Stresstest" bestanden, aber deutliche Kratzer abbekommen. Das zeigt unsere Studie auf Grundlage einer aktuellen Emnid-Umfrage. Deutschland präsentiert sich trotz der Rekordzuwanderung von Flüchtlingen als offene und gereifte Einwanderungsgesellschaft. Allerdings sind weniger Menschen bereit, weitere Flüchtlinge aufzunehmen.
Eine deutliche Mehrheit der Befragten glaubt, dass sowohl staatliche Stellen (77 Prozent) als auch die Bevölkerung vor Ort (70 Prozent) Einwanderer willkommen heißen, die in Deutschland arbeiten oder studieren wollen. Diese Werte klettern kontinuierlich seit 2012 im Vergleich zu ähnlichen Befragungen. Das zeigt: Deutschland öffnet sich immer stärker für qualifizierte Einwanderer. Anders verhält es sich bei Flüchtlingen: Hier glauben weniger Deutsche, dass sie in Behörden (73 Prozent) und in der Bevölkerung (59 Prozent) willkommen sind. Trotzdem spricht sich weiterhin eine große Mehrheit dafür aus, dass Flüchtlinge schnell eine Arbeitserlaubnis bekommen (88 Prozent) und sich erfolgreich integrieren (77 Prozent).