Ost und West driften auseinander
Auffällig ist der Ost-West-Vergleich. Schon die vorhergehende Umfrage zur Willkommenskultur vor zwei Jahren zeigte, dass die Ostdeutschen skeptischer auf Einwanderung blickten – entgegen dem damaligen Bundestrend. Diese Schere geht weiter auseinander. Während im Osten mit 53 Prozent (West: 74 Prozent) immerhin noch eine knappe Mehrheit sagt, die Bevölkerung heiße Einwanderer willkommen, geht in der Flüchtlingsfrage ein Riss durchs Land: Nur ein Drittel der Ostdeutschen meint, die Bevölkerung nehme Flüchtlinge offen auf. Davon sind im Westen hingegen doppelt so viele Bürger überzeugt.
Bundesweit gedreht hat sich die Bereitschaft zur weiteren Aufnahme von Flüchtlingen. Rund die Hälfte der Befragten sieht Deutschland an seiner Belastungsgrenze angekommen. Vor zwei Jahren teilten diese Auffassung nur 40 Prozent. Dafür finden immer mehr Deutsche (81 Prozent), dass jedes EU-Land, abhängig von Größe und Wirtschaftskraft, eine feste Anzahl an Flüchtlingen aufnehmen müsste.