"Fundación als Katalysator des positiven gesellschaftlichen Wandels konsolidieren"

Francisco Belil, Vizepräsident der Fundación Bertelsmann, blickt im Interview auf die Arbeit der vergangenen 20 Jahre zurück, skizziert das aktuelle Schwerpunktthema Jugendarbeitslosigkeit und wagt einen Ausblick auf die Zukunft seiner Einrichtung.

 

Inhalt

Welches sind die größten Erfolge Ihrer Einrichtung?

Francisco Belil: Die letzten 20 Jahre standen ganz im Zeichen des Engagements für das Land und insbesondere seine jungen Menschen im Sinne eines positiven gesellschaftlichen Wandels. Die Stiftung begann Ihre Arbeit 1995 mit der Förderung der Lesekultur und der Bibliotheken in der Überzeugung, dass Kultur und Information für das Erreichen eines gesellschaftlichen Wandels unabdinglich sind. Aus dieser Zeit sind vielleicht noch besonders der Bau und die Konsolidierung der Bibliothek Cubit in Zaragoza zu erwähnen. Stets am Puls der sich ständig ändernden Bedürfnisse unserer Gesellschaft begannen wir dann 2005 bis einschließlich 2012 mit dem Aufbau eines Netzwerks der Bürgerstiftungen als Schlüsselelement unseres Einsatzes für das Zivilengagement. Aktuell liegt der Schwerpunkt der Stiftung seit 2013 auf der Jugendbeschäftigung. Unser wichtigstes Ergebnis ist dabei die Gründung der "Allianz für die duale Berufsausbildung" mit über 250 angeschlossenen Unternehmen und die erfolgreiche Durchführung eines Pilotprojekts zur koordinierten beruflichen Orientierung in 30 Schulen in Andalusien, Madrid und Katalonien.

Inwiefern hat die Konzentration auf das Thema Jugendarbeitslosigkeit die Arbeit der Fundación verändert?  

Francisco Belil: 50 Prozent der jungen Menschen in Spanien sind arbeitslos - das gibt Anlass zu großer Sorge. Die Arbeit in einem einzigen Bereich lässt uns viel tiefer an die Wurzeln der Problematik greifen und ermöglicht es uns, alle Anstrengungen auf die Suche nach wirksamen Lösungen zu konzentrieren.

Welches ist Ihr größter Wunsch für die Weiterentwicklung der Fundación?

Francisco Belil: Mein größter Wunsch ist es, dass sich die Fundación Bertelsmann als Katalysator des positiven gesellschaftlichen Wandels in Spanien konsolidiert. Wir müssen in der Lage sein, die gesellschaftlichen Herausforderungen, an denen wir arbeiten, auf die soziale, wirtschaftliche und politische Agenda zu setzen, um die Projekte eines Tages nachhaltig an andere Organisationen übergeben zu können, die unsere Arbeitsweise übernehmen. 

Wie feiert die Fundación ihren runden Geburtstag?

Francisco Belil: Unseren 20. Jahrestag begehen wir mit zwei Hauptveranstaltungen: am 15. September hält Liz Mohn im Beisein des spanischen Bildungsministers vor 250 Politikern, Unternehmern, Gewerkschaftlern, Diplomaten und Medienvertretern auf einer Veranstaltung des Nueva Economía Fórum im Madrider Hotel Ritz den Vortrag "Menschen bewegen, Zukunft gestalten". Am 16. September dann veranstalten wir ein Festessen an unserem Madrider Sitz Espacio Bertelsmann, um allen Mitgliedern des Stiftungsausschusses, Partnern, Unterstützern und Mitarbeitern für ihr Engagement während der letzten 20 Stiftungsjahre zu danken.

Herzlichen Glückwunsch nochmals und alle guten Wünsche für die Zukunft der Fundación!