Am 17. Juni 1991 wurde der deutsch-polnische Vertrag über gute Nachbarschaft und freundschaftliche Zusammenarbeit unterschrieben. Seitdem blicken Deutsche und Polen auf eine insgesamt positive Entwicklung der nachbarschaftlichen Beziehungen zurück. Dennoch verbreiten sich Störfaktoren: In EU-Fragen sind Berlin und Warschau zunehmend uneins und das Image Polens hat bei den Deutschen nach dem polnischen Regierungswechsel 2015 stark gelitten.
Zumindest in einem Punkt sind sich Deutsche und Polen einig: Beide Länder sollten in den bilateralen Beziehungen eher auf Kooperation und das Erreichen von Kompromissen setzen, als auf das Verteidigen eigener Interessen (Deutsche: 53 Prozent; Polen: 58 Prozent). Doch gerade aus deutscher Sicht schwindet das Vertrauen in den Nachbarn: Die Mehrheit der Deutschen (56 Prozent) hält Polen unter der gegenwärtigen Regierung nicht für einen zuverlässigen Partner innerhalb der EU.