Innovation vor allem durch erfahrene Lehrkräfte
Demgegenüber setzen zwar 97 Prozent der Berufsschullehrer das Internet zur Recherche im Unterricht ein, doch nur maximal jeder dritte Lehrer oder Ausbilder nutzt Lernmanagementsysteme, Selbstlernprogramme oder digitale Medien zur Entwicklung eigenständiger Inhalte. Da verwundert es kaum, dass nur ein Drittel der Berufsschullehrer digitale Lerntechnologien als Möglichkeit sieht, zu besseren Lernergebnissen zu kommen.
Unter den Befürwortern finden sich vor allem erfahrene Lehrer. Nutzen etwa große Mehrheiten derjenigen mit mehr als zehn Jahren Berufserfahrung Software oder Wikis im Unterricht (77 beziehungsweise 70 Prozent), liegen diese Nutzungsquoten bei Kollegen mit weniger Erfahrung nur bei 56 und 37 Prozent – und das, obwohl sie zu den Digital Natives gezählt werden. Grund dafür: Berufseinsteigern fehlt die Zeit, sich mit digitalem Lernen zu befassen.
So bleiben Chancen gerade für benachteiligte Gruppen ungenutzt. 34 Prozent der Azubis mit Hauptschulabschluss geben an, dass digitales Lernen sie motiviert. Besonders beliebt bei ihnen: die eigenständige Gestaltung von Inhalten mit digitalen Mitteln (29 Prozent). Unter den Azubis mit Abitur sind beide Werte nur halb so hoch. Bislang verpassen Berufsschulen und Betriebe diese Gelegenheit für mehr Teilhabe und Chancengerechtigkeit.