Siebzig Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs bekunden große Mehrheiten in Deutschland und den USA Vertrauen in die Partnerschaft. 62 Prozent der Deutschen sehen die USA als verlässlichen Partner, 72 Prozent der Amerikaner haben Vertrauen zu Deutschland. Bei aller Skepsis in Einzelfragen widerspricht dieser Befund dem verbreiteten Eindruck einer Krise in den bilateralen Beziehungen.
Trotz der Krise zwischen Washington und Berlin nach den Enthüllungen der Spionage durch den US-Geheimdienst NSA ist eine Mehrheit der Deutschen (59 Prozent) der Meinung, dass US-Präsident Barack Obama die Beziehungen gut managt. Die Zustimmungswerte für Bundeskanzlerin Angela Merkel in dieser Frage sind sogar noch höher: 71 Prozent der Deutschen bescheinigen ihr gutes Management der Beziehungen zu den USA. Die Amerikaner setzen weit weniger Vertrauen in die Regierungschefs: Nur 40 Prozent geben Obama gute Noten und nur 38 Prozent sind der Meinung, dass Merkel eine gute USA-Politik betreibt.
Über den richtigen Umgang mit Russland gehen die Meinungen auseinander: 59 Prozent der Amerikaner sind der Ansicht, dass der Kurs der EU gegenüber Russland nicht hart genug sei. Dagegen sind 62 Prozent der Deutschen der Meinung, die aktuellen Maßnahmen seien "zu hart" (18 Prozent) oder "gerade richtig" (44 Prozent). Dennoch hält eine klare Mehrheit (57 Prozent) der Deutschen das Verhältnis zu den USA für wichtiger als das Verhältnis zu Russland.
Die Daten wurden in zwei parallelen Telefonumfragen erhoben. In Deutschland wurden 963 Personen vom 24. bis 25. Februar 2015 befragt. In den USA wurden 1.003 Interviews zwischen dem 26. Februar und dem 1. März 2015 geführt.