Podiumsdiskssion währen des BarCamp Arbeiten 4.0.

Arbeiten 4.0: Im Mittelstand gibt es großen digitalen Nachholbedarf

Auf Einladung der Bertelsmann Stiftung tauschten sich am 3. Juni in Berlin 160 Experten und Blogger während eines elfstündigen BarCamps zu Fragen nach der Zukunft der Arbeit in einer digitalen Welt aus.

Ausgangspunkt der Debatten in den 35 Camp-Sessions war die Erkenntnis, dass in Deutschland noch allzu oft über Digitalisierung theoretisiert wird, ohne dass den Worten Taten folgen. Damit fällt die Bundesrepublik als digitaler Standort im internationalen Vergleich immer weiter zurück. Diese Auffassung wird unter anderem in einer aktuellen Meta-Studie sowie in der Keynote des Internet-Vordenkers Gunter Dueck deutlich.

Während der Veranstaltung diskutierten die Teilnehmer angeregt über die Gründe für diese fehlende digitale Mentalität, den kulturellen Graben zwischen Off- und Onlinern sowie über die möglichen Gewinner- und Verlierer-Branchen der Digitalisierung. Außerdem stand die Frage im Mittelpunkt, ob die fehlende digitale Kultur, IT-Richtlinien, die international stark gealterte Gesellschaft oder die fehlende Offenheit des Mittelstandes gegenüber Veränderungen und Innovationen die Ursache für die mangelhafte digitale Grundhaltung seien.

Die Diskussion der Panelisten Gunter Dueck, Stephan Grabmeier, Jan Westerbarkey, Nadine Nobile und des Staatssekretärs im Bundesministerium für Arbeit und Soziales Thorben Albrecht, wie auch die Beiträge der Session-Teilnehmer machten deutlich, dass Deutschland international inzwischen so weit zurückgefallen ist, dass man bereits nicht mehr mit einer graduellen Fortentwicklung rechnen könne. In der Veranstaltung wurde stattdessen von sogenannten "Tipping Points" gesprochen, die zu einem definierbaren Zeitpunkt den digitalen Wandel in Deutschland zu einem breiten Gesellschaftsphänomen machen. Im Mittelstand wurde großes Interesse an der Digitalisierung identifiziert, ohne dass entsprechende Investitionen folgen.

12 Knowledge-Partner, wie Accenture, CapGemini, Microsoft und Xing unterstützten die Durchführung des Camps. Sämtliche Sessions wurden aus Gründen der Transparenz und partizipativen Projektentwicklung protokolliert und werden als Publikation herausgegeben.

Begleitet wurde das BarCamp durch eine umfassende Kommunikation des gesamten Orga-Teams auf Twitter und einen Veranstaltungs-Blog, der bereits seit 2 Monaten online ist und mit seinen bisher 30 Beiträgen zur inhaltlichen Anreicherung der Veranstaltung beitrug.

Als nächste Schritte sind die Erarbeitung eines offenen Diskussionspapiers im Netz zu Arbeiten 4.0 sowie die Teilnahme am kommenden D21 Digital Index für den nationalen IT-Gipfel geplant. Mit dem Projekt-Team kann in den nächsten Monaten sowohl über den Newsletterversand auf www.arbeiten4punkt0.org. als auch über Twitter unter @Arbeiten40 kommuniziert werden.

Anschauliche Eindrücke vom BarCamp liefert unsere Kollegin Julia aus der Wiesche.

Impressionen vom BarCamp