Drei Experten diskutieren bei einer Veranstaltung der Initiative New Pact for Europe am 1. Juli 2014 in Brüssel auf dem Podium.

Ein neues Bündnis für Europa!

Welchen Herausforderungen steht die Europäische Union gegenüber? Wie kann bei den Bürgern eine größere Akzeptanz für das europäische Integrationsprojekt hergestellt werden? Mögliche Antworten auf diese Fragen hat eine europaweite Stiftungsinitiative in einem neuen Bericht zur Debatte gestellt.

Der zweite Bericht "New Pact für Europe"-Initiative rückt zwei eng mit einander verflochtene Herausforderungen für die EU in den Mittelpunkt: Erstens, die zunehmende Fragmentierung innerhalb und zwischen den Mitgliedstaaten einzudämmen. Diese ist demnach sowohl wirtschaftlich als auch sozial und politisch spürbar. Zweitens, die Herausforderung, dem Unmut in vielen Mitgliedstaaten entgegenzutreten, wonach die Europäische Union nicht länger für alle gleichermaßen von Vorteil sei.

Der Bericht "Towards a New Pact for Europe" schlägt ein neues Bündnis zwischen den Mitgliedstaaten und zwischen der EU und ihren Bürgern vor, welches auf drei Säulen ruhen soll: Eine Union, die Wachstum ermöglicht ("enabling union"), eine Union, die sozial unterstützt ("supportive union") und schließlich eine Union der unmittelbaren demokratischen Teilhabe ("participatory union"). Neben diesen drei Säulen schlagen die Autoren des Berichts ebenfalls vor, ein neues großes Integrationsprojekt, nämlich eine Energieunion, zu starten. Ein solches "grand project" würde die unterschiedlichen Interessenlagen ausgleichen und könnte so auch die zunehmende Spaltung zwischen den Ländern der Währungsunion und dem Rest der EU reduzieren.

Der Bericht ist das Ergebnis von insgesamt 50 Diskussionsveranstaltungen mit Politikern, Bürgern und Vertretern der Zivilgesellschaft in 17 Mitgliedstaaten. Er soll zur Debatte beitragen, ambitionierte, aber zugleich realistische und umsetzbare Reformen zu finden. Reformen, die es der EU erlauben, effektiver ihre zahlreichen Herausforderungen zu meistern.

Die Initiative "New Pact for Europe" ist gemeinsam von der belgischen King Baudouin Stiftung und der Bertelsmann Stiftung initiiert worden. Sie wird unterstützt von einem breiten internationalen Stiftungsnetzwerk. Dazu zählen die BMW Herbert Quandt Stiftung, die portugiesische Calouste Gulbenkian Stiftung, die niederländische European Cultural Foundation, das in Belgien beheimatete Stiftungsnetzwerk NEF, der belgische Think tank European Policy Centre, der Joseph Rowntree Charitable Trust aus Großbritannien, die katalonische Stiftung La Caixa, die Stiftung Mercator, die Open Estonia Stiftung aus Estland, die amerikanische Open Society Initiative for Europe und die Schwedische Kulturstiftung.

Mehr Informationen finden Sie unter: www.newpactforeurope.eu.