Wettbewerb "Mein gutes Beispiel" – Bertelsmann Stiftung zeichnet gesellschaftliches Engagement von Unternehmen aus

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Birgit Riess
Director

Die Bertelsmann Stiftung und der Verein Unternehmen für die Region e.V. zeichneten zum vierten Mal drei herausragende Beispiele gesellschaftlichen Engagements mittelständischer Unternehmen aus. Am Dienstag erhielten die Unternehmen in Berlin ihre Urkunden aus der Hand der stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden der Bertelsmann Stiftung, Liz Mohn.

Insgesamt hatten sich bundesweit für den Wettbewerb "Mein gutes Beispiel" 149 Firmen beworben, die in ihren Regionen zu den Themen Bildung und Ausbildung, Soziale Benachteiligung oder der Vereinbarkeit von Familie und Beruf engagiert sind. Bei der Auswahl der Preisträger waren vor allem folgende Kriterien wichtig: Langfristigkeit des Projektes, unternehmerische Kompetenz, Kreativität, regionale Nähe, Zusammenarbeit mit Partnern sowie die Übertragbarkeit auf andere Regionen. Die stellvertretende Vorsitzende des Vorstands der Bertelsmann Stiftung gratulierte den Vertre-tern der ausgezeichneten Unternehmen und unterstrich die Bedeutung des gesellschaftlichen Engagements im Mittelstand. "Mittelständische und familiengeführte Unternehmen haben von jeher die Zukunft unseres Landes mitgestaltet und soziale Werte vorgelebt. Für sie zählt das langfristige Denken und Handeln. Aber vielfach wird diesem Engagement nicht die Bedeutung beigemessen, die es tatsächlich hat", so Liz Mohn.

Die ausgezeichneten Unternehmen sind

  • Biomarkt Roland Geist GmbH - Wohnen und Arbeiten für Menschen mit Behinderung in Öhringen (Öhringen)
  • inallermunde kommunikation GmbH - Leutkircher Bürgerbahnhof eG - Bahnhof in Bürgerhand (Leutkirch)
  • Klinikum Dahme-Spreewald GmbH - Dahme-Spreewald Netzwerk Gesunde Kinder (Königs Wusterhausen)

Seit 2007 unterstützt die Initiative "Unternehmen für die Region" der Bertelsmann Stiftung gesellschaftliches Engagement mittelständischer Betriebe. Bisher haben sich bundesweit rund 1.500 Projekte beteiligt. Aus der Initiative Unternehmen für die Region wurde im August 2012 von einem renommierten Unternehmerkreis und der Bertelsmann Stiftung der Verein Unternehmen für die Region e.V. gegründet. Sitz der Geschäftsstelle ist Berlin.

Informationen zu den Preisträgern "Mein gutes Beispiel 2014": 

BioMARKT Roland Geist GmbH – Wohnen und Arbeiten für Menschen mit Behinderungen

Roland Geist, der Inhaber des Biomarkts Roland Geist GmbH, und seine Ehefrau Brigitte haben nach jahrelanger Planung in ihrem Biomarkt in der baden-württembergischen Stadt Öhringen Arbeitsplätze für mehrfach behinderte Menschen geschaffen sowie das Projekt "Wohnen und Arbeiten für Menschen mit Behinderung in Öhringen" gegründet.

Mittlerweile arbeiten dort drei Mitarbeiterinnen mit Behinderung. Alle drei sind Rollstuhlfahrerinnen und konnten aufgrund ihrer Mehrfachbehinderung keine reguläre Berufsausbildung absolvieren. Zunächst als Praktikanten und jetzt als reguläre sozialversicherungspflichtige Angestellte wurden alle Arbeiten auch mit Hilfe von Arbeitsassistenz direkt im Betrieb erlernt. Jetzt arbeiten diese Mitar-beiterinnen in verschiedenen Bereichen überwiegend selbständig, z.B. bei der Herstellung von Snacks, Fertigsalaten, Kuchen und durch die rollstuhlgerechte Backwarentheke auch im direkten Kundenkontakt beim Backwarenverkauf. Dadurch sind sie fester Bestandteil der Belegschaft. Die-se Arbeitsmöglichkeit und die Wohnmöglichkeit in einer selbst organisierten Wohngemeinschaft mit Assistenzkräften unweit des Biomarktes ermöglicht den drei jungen Frauen mit Behinderung ein selbstbestimmtes Leben mit beispielhafter Inklusion im Betrieb und gesellschaftlichen Leben.

Rückfragen an: Roland Geist, BioMARKT Roland Geist GmbH, Tel.: 07941/39494

inallermunde kommunikation – Leutkircher Bürgerbahnhof

Im Jahr 2005 entwickelte Christian Skrodzki, Mitinhaber der Werbeagentur inallermunde kommuni-kation, ein Rettungs- und Nutzungskonzept für den denkmalgeschützten Bahnhof in Leutkirch. Die öffentliche Hand konnte aufgrund fehlender finanzieller Ressourcen das 1889 erbaute Gebäude nicht grundlegend sanieren. Um dem Verfall entgegen zu wirken und einen möglichen Abriss des Kulturgutes zu verhindern, wurde auf Grundlage des Rettungskonzeptes eine Bürgergenossenschaft gegründet. Rund 700 Bürger investierten über 1,1 Millionen Euro Kapital für das historische Bahnhofsgebäude. Zusätzlich investierten die Leutkircher über 4.000 Stunden ehrenamtliche Arbeit in das Projekt und leisteten tatkräftige Unterstützung bei der Umgestaltung des Bürgerbahnhofes.

Christian Skrodzki und seine Mitarbeiter der Werbeagentur brachten sich von Anfang an umfang-reich in das Projekt Bürgerbahnhof ehrenamtlich ein. Sie gestalteten den Internetauftritt der Initiative und agierten als Botschafter des Bürgerbahnhofs sowie als Koordinationsstelle. Christian Skrodzki fungiert als ehrenamtlicher Vorstand der Bürgerbahnhof Genossenschaft. Die Sanierung des Ge-bäudes wurde 2012 erfolgreich abgeschlossen. Es gilt mittlerweile als Vorzeigeprojekt in ganz Deutschland. Verschiedene Bahnhofsinitiativen wie z.B. in Cuxhaven und Sulzfeld/Baden haben das Leutkircher Modell als Vorbild gewählt. Mittlerweile, zwei Jahre nach der Wiedereröffnung, ha-ben sich in dem alten Bahnhof eine Gastronomie mit Hausbrauerei, verschiedene Design- und Medienfirmen sowie das Informationszentrum Nachhaltige Stadt angesiedelt.

Weitere Infos unter www.leutkircher-buergerbahnhof.de

Rückfragen an: Christian Skrodzki, inallermunde design – kommunikation – neue medien, 

Tel.: 0171/ 144 1443

Klinikum Dahme-Spreewald GmbH – Dahme Spreewald Netzwerk Gesunde Kinder

Das Projekt "Dahme-Spreewald Netzwerk Gesunde Kinder" der Klinikum Dahme-Spreewald GmbH stellt jungen Familien eine ehrenamtliche Unterstützung für die gesunde Entwicklung ihrer Kinder bereit. Die Patinnen und Paten, die vor ihrer Patenschaft an einer speziellen Weiterbildung mit 11 Schulungsterminen teilnehmen, begleiten Familien von der Schwangerschaft bis zum Ende des 3. Lebensjahres des Kindes. 

Besonders in den ersten Lebensjahren vermitteln die geschulten und ehrenamtlich tätigen Familienpaten bedarfsgerecht Angebote der Gesundheits- und Familienförderung, die passgenau auf die Bedürfnisse der Familien zugeschnitten sind. Zudem unterstützen sie diese mit wertvollen Tipps. Im ersten Lebensjahr des Kindes finden sechs von mindestens zehn Patenbesuchen statt, die durch regelmäßige Themenabende rund um die Kindergesundheit ergänzt werden. 

Die Erfahrung der letzten Jahre zeigt, dass sich die Beziehung zwischen Paten und den jungen Familien nicht auf die ersten drei Lebensjahre der Kinder beschränkt, sondern der Kontakt hierüber hinaus oft bestehen bleibt. Durch dieses Netzwerk konnten seit 2007 schon mehr als 300 "Netzwerk-Babys" betreut werden. Die 80 bis 100 aktiven Paten unterstützen jährlich zwischen 130 bis 150 Kinder im Landkreis Dahme-Spreewald. 

Rückfragen an: Dr. Ragnhild Münch, Klinikum Dahme-Spreewald GmbH, Tel.: 03375/288-403