Ein Demonstrant fordert 2011 in Tunis mit einem Schild den Rücktritt des damaligen tunesischen Präsidenten Ben Ali.

Tunesien und Madagaskar auf dem Weg zu mehr Meinungsfreiheit

 

In Tunesien haben sich die Menschen nach Jahren der Unterdrückung Meinungsfreiheit erkämpft. Auch in Madagaskar konnten sich die Bürger jahrelang kein Gehör gegenüber ihrer Regierung verschaffen. Im letzten Teil der Serie "Secrets of Transformation" wirft die Deutsche Welle einen Blick auf beide Länder.

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Der aktuelle Transformationsindex der Bertelsmann Stiftung (BTI) stuft Tunesien als Gewinner im Bereich der Meinungsfreiheit ein, während Madagaskar seit der letzten Untersuchung im Jahr 2012 hier an Boden verloren hat.

In Tunesien kontrollierte Diktator Ben Ali bis zu seinem Sturz 2011 die Medien, schränkte das Internet ein und löste Versammlungen gewaltsam auf. Nach der Revolution haben die Tunesier eine moderne Verfassung und freie Medien. Die Gesellschaft lernt nun, mit diesen neuen Freiheiten umzugehen. Die Deutsche Welle stellt etwa die Frauenrechtlerin Amel Grami vor, die für ihre Arbeit von den neuen Bedingungen profitiert. Doch auch kritische Meinungen kommen zu Wort - etwa die, dass die tunesischen Medien nicht neutral seien und es an investigativem Journalismus mangele.

Das bitterarme Madagaskar hat mit innenpolitischen Krisen, gewaltsamen Machtwechseln und internationaler Isolation ein turbulentes Jahrzehnt hinter sich. Kritischer Journalismus wurde von den Machthabern unterdrückt. Auch wenn sich die Madegassen von ihrem neuen Präsidenten Hery Rajaonarimampianina Besserung erhoffen: Nach wie vor fühlen sich viele von der politischen Teilhabe ausgeschlossen, auch die Studenten wagen sich kaum, Kritik zu äußern. Die Presse unterliegt der Kontrolle durch das Informationsministerium. Die Deutsche-Welle-Reporter konfrontierten den neuen Präsidenten mit den Ergebnissen des BTI.

Mehr sehen Sie in der Folge "Meinung zulassen" der "Secrets of Transformation" unter www.dw.de/themen/secrets-of-transformation/s-100797

Der BTI analysiert die Qualität von Demokratie, Marktwirtschaft und politischem Management in 129 Entwicklungs- und Transformationsländern. Gemessen werden Erfolge und Rückschritte auf dem Weg zu rechtsstaatlicher Demokratie und sozialpolitisch flankierter Marktwirtschaft.

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Dr. Hauke Hartmann
Senior Expert