Liberia ist der Gewinner, wenn es um das Thema Korruptionsbekämpfung geht, die Ukraine der Verlierer. Das zeigt Teil zwei der Internet-Reihe "Secrets of Transformation". Das Multimediaprojekt der Deutschen Welle greift aus Zahlen des neuesten Transformations Index der Bertelsmann Stiftung Gewinner und Verlierer des globalen Wandels heraus. Menschen in Entwicklungs- und Schwellenländern erzählen, wie sie die Veränderungen erleben.
Der Gewinner: Liberia
Liberias Gesellschaft ist sehr jung, arm und in Aufbruchstimmung. Zehn Jahre nach dem blutigen Bürgerkrieg mit mehr als 200.000 Toten geht es bergauf mit dem Land. Vor allem bei der Korruptionsbekämpfung hat Liberia Fortschritte gemacht. Besonders Pandora Hoges, eine 25-jährige Studentin, die zehn Jahre ihres Lebens im Krieg verbracht hat, schöpft Hoffnung auf Besserung. Hoges ist der Meinung, dass die Korruption der Behörden abgenommen hat. Mit dieser Einstellung versucht sie ihre Träume zu verwirklichen und mit einem eigenen Restaurant zu etwas Geld zu kommen.
Währenddessen gibt es Liberianer, die weiter gegen Korruption in den Behörden kämpfen. Frances Johnson-Allison zählt zu diesen Menschen. Sie ist Vorsitzende der Anti-Korruptionskommission und konnte mit ihrer Behörde bereits mehrere vielbeachtete Gerichtsverfahren gegen korrupte Politiker und hochrangige Beamte anstoßen. Doch viele Liberianer bleiben kritisch, darunter auch der Journalist Rodney Sieh. Immer wieder deckt er Missstände auf. Unter dem Motto: "Korruption lässt sich nur effektiv bekämpfen, wenn man den Mächtigen genau auf die Finger schaut", will er das Land nach vorne bringen und nimmt dafür harte Konsequenzen in Kauf.
Die Erfolgsbilanz der Korruptionsbekämpfung bekommt jedoch schon jetzt erste Risse. Deutsche-Welle-Reporter Adrian Kriesch beobachtet das Geschehen direkt vor Ort.
Laut Kriesch hat es die liberianische Regierung geschafft, Institutionen zur Bekämpfung der Korruption aufzubauen. Doch während seiner Recherche bemerkt er: Die Institutionen sind oft zahnlos.
Der Verlierer: Die Ukraine
Ein schlechteres Bild in Sachen Korruptionsbekämpfung zeichnet sich jedoch in der Ukraine ab. Egal ob Politik, Wirtschaft oder Gesellschaft - durch Korruption versickern in der Ukraine seit Jahren Millionen von Euro. Obwohl Journalisten die Missstände regelmäßig anprangern, ändert sich nichts. Dabei ist die Korruption ein großes Hindernis für eine Annäherung an Europa.
Die Korruption betrifft ebenfalls das Gesundheitssystem. Zu spüren bekommt dies vor allem Galina Talach. Die Frührentnerin hat Krebs. Wie viele andere leidet sie unter den Folgen des Reaktorunfalls von Tschernobyl. Nach der ukrainischen Verfassung müsste sie unentgeltlich medizinisch versorgt werden. Die Realität sieht für Talach allerdings anders aus.
Viele Ukrainer wollen in die Europäische Union. Die Bekämpfung der Korruption ist dafür eine wichtige Voraussetzung. Im Frühjahr 2013 verabschiedete Anti-Korruptionsgesetze sollen diesen Prozess vorantreiben. Stellung dazu nimmt Robert Siewers. Als stellvertretender Direktor der Anti-Korruptionsabteilung im Ministerium für Justiz ist er für die Umsetzung der neuen Gesetze verantwortlich. Den Wunsch der EU beizutreten hegt vor allem Kirill Zhyvotovskij. Die Korruption sieht er als das größte Hindernis auf dem Weg dorthin. Deshalb bekämpft er sie - mit originellen Mitteln. Deutsche Welle-Reporterin Olga Kapustina schätzt die gesamte Lage direkt vor Ort ein.
Alles zur Serie findet sich unter: http://www.dw.de/themen/secrets-of-transformation/s-100797