Unternehmertum und Innovationsfähigkeit sind für ein nachhaltiges Wachstum, aber auch für die gesellschaftliche Entwicklung in Europa wichtig, da die Erwerbsbevölkerung immer stärker schrumpft. Bei der Weiter- und Neuentwicklung von Produkten und Dienstleistungen werden Unternehmertum und kreative Ideen schon in wenigen Jahren zu Schlüsselfaktoren für das soziale und wirtschaftliche Wohlergehen unserer Gesellschaft. Angesichts rasanter wissenschaftlicher und technologischer Fortschritte, aber auch mit Blick auf die derzeit eher kritische Einstellung gegenüber Unternehmern in Europa muss es deshalb das Ziel sein, das Bewusstsein in der Bevölkerung für ein innovationsfreundliches Umfeld zu schärfen und bessere Rahmenbedingungen für Unternehmen zu schaffen.
Zu diesem Ergebnis kamen am Freitag vergangener Woche 30 ranghohe Manager und Meinungsbildner aus Politik, Wirtschaft, Gesellschaft und Kultur aus 15 Ländern auf dem "Salzburger Trilog" der Bertelsmann Stiftung. Sie waren einer Einladung von Liz Mohn, der stellvertretenden Vorsitzenden des Vorstands der Bertelsmann Stiftung, und des österreichischen Bundeskanzlers a. D., Wolfgang Schüssel, gefolgt.
Die Teilnehmer diskutierten insbesondere über die Rahmenbedingungen für ein Unternehmertum, das sich mit sozialem Wohlbefinden langfristig in Einklang bringen lassen kann. Dazu gehöre auch, dass Unternehmensführungen ihren Mitarbeitern mehr Freiraum für Querdenkertum einräumen, die Möglichkeit geben, in geschützter Umgebung zu experimentieren und auch einmal scheitern zu können. Andernfalls werde keine Innovationskultur in Organisationen gedeihen. Mit Blick auf junge Menschen empfahlen die Teilnehmer, das Bildungssystem so weiter zu entwickeln, dass bereits in der Schule und beruflichen Ausbildung zu Unternehmertum motiviert und das notwendige Wissen hierüber fester Bestandteil der Curricula werde.
Liz Mohn, Initiatorin des "Salzburger Trilogs", unterstrich zu Beginn der Veranstaltung: "Ich bin davon überzeugt, dass Innovation Freiräume braucht. Eine zentrale Frage scheint mir zu sein: Wie können wir die kreativen Möglichkeiten der Menschen zur Entfaltung bringen. Wie schaffen wir also die richtigen Rahmenbedingungen für Unternehmertum und kreative Freiräume?" Davon werde es abhängen, ob Europa langfristig im globalen Wettbewerb bestehen könne, so Liz Mohn.