In städtisch verdichteten Räumen werden seit zwanzig Jahren unter dem Schlagwort „Smart Cities“ Zukunftskonzepte diskutiert, die auf digitale Technologien ausgerichtet sind. Eine vergleichbare Diskussion zu ländlichen Räumen entsteht gerade erst. Vor allem hier kann Digitalisierung einen Beitrag dazu leisten, Wirtschaftskraft (weiter) auszubilden und Daseinsvorsorge (wieder) zu ermöglichen. Leistungsfähiges Internet wird damit selbst zu einer wesentlichen Daseinsvorsorgeinfrastruktur.
Ziel der Studie ist es, differenzierte Grundlagen für die Entwicklung passgenauer Smart-Country-Strategien bereitzustellen, die die Herausforderungen und Potenziale in heterogen strukturierten Räumen berücksichtigen. Mit Hilfe einer Clusteranalyse auf Basis von 60 Indikatoren wird untersucht, wie gut alle Kreise und kreisfreien Städte für die digitale Zukunft gerüstet sind. Entstanden sind acht Cluster (Raumtypen), bei denen die Kommunen aufgrund ihrer Ähnlichkeit in bestimmten Merkmalsausprägungen zusammengefasst werden.
Der hohe Handlungsdruck in den Regionen wird deutlich: Von 402 Kreise und kreisfreien Städten besitzen mehr als die Hälfte (221) aufgrund ihrer Ausgangssituation eher schlechte Digitalisierungschancen. Entscheidungsträger in Politik und Verwaltung, in Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft sind dafür zu sensibilisieren, dass raumstrukturell differenzierte Strategien erforderlich sind. Es ist höchste Zeit, sich teilräumlich auf die faktischen Handlungsmöglichkeiten in der regionalen Wirtschaftsentwicklung sowie auf die konkreten Handlungserfordernisse in der staatlichen Daseinsvorsorge zu konzentrieren, um dadurch gleichwertige Lebensverhältnisse für alle zu sichern.