Die Präsidentschaftswahl in Südkorea am 9. Mai brachte einen klaren Sieger hervor. Der Kandidat der Demokratischen Partei, Moon Jae-in, gewann 41,1 Prozent der Stimmen und wurde zum 19. Präsidenten des Landes gewählt. In dieser Ausgabe des Asia Policy Briefs analysiert Hannes B. Mosler, Juniorprofessor am Institut für Koreastudien und an der Graduate School of Asian Studies der Freien Universität Berlin, die Wahl und die Reformagenda des neugewählten Präsidenten.
Er argumentiert, dass Moon Jae-in das Potential besitzt, die zahlreichen Herausforderungen Südkoreas zu meistern. Der Erfolg seiner Präsidentschaft wird jedoch auch davon abhängen, ob es Moon gelingt, die gespaltene Gesellschaft zusammenzuführen. Außerdem braucht er zur Umsetzung seiner ehrgeizigen Reformvorhaben die Unterstützung der Gesellschaft und der Opposition. Denn Moon kann sich einstweilen nur auf eine Minderheitsregierung stützen, so dass wichtige Reformen durch den Widerstand der Opposition konterkariert werden können.