Vor drei Jahren hat der Gesetzgeber in Spanien duale Ausbildungsgänge ermöglicht, doch die Resonanz der Unternehmen fällt bislang mager aus. Lediglich 18.000 Jugendliche – das sind weniger als fünf Prozent der spanischen Auszubildenden – lernen neben der Berufsschule in einem Betrieb. Mit ihrer Zurückhaltung tun sich die Unternehmen allerdings keinen Gefallen. Den Modellrechnungen zufolge rechnen sich duale Ausbildungsplätze teilweise schon während ihres Verlaufs für die Unternehmen, spätestens aber mittelfristig, wenn sie die kostspielige Suche nach Fachkräften unnötig machen.
Das duale System nach deutschem oder schweizerischem Vorbild gilt als einer der Garanten für niedrige Jugendarbeitslosigkeit und ausreichenden Nachwuchs an Fachkräften für die Wirtschaft. Es in Spanien zu etablieren, könnte dazu beitragen, die dortige Jugendarbeitslosigkeit zu senken. Sie liegt weit über dem EU-Durchschnitt.