Breisgau-Hochschwarzwald: Infoveranstaltungen rund um das Thema Pflege

Informationsveranstaltungen für die Beschäftigten können viel bewirken. Im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald organisieren drei Unternehmen gemeinsam mit der Wirtschaftsförderung Informationsveranstaltungen zum Thema Beruf und Pflege mit dem Ziel:

  • Angestellte und Geschäftsführung für das Thema Pflege zu sensibilisieren
  • Bestehende Beratungs- und Pflegeangebote in der Region vorzustellen
  • Strategien zur Vereinbarkeit von Beruf und Pflege bekannt zu machen

Die Veranstaltungen selbst sind für die Teilnehmer kostenlos. Neben den personellen und zeitlichen Ressourcen bringen die Kooperationspartner anteilig die anfallenden Kosten für die Durchführung der Veranstaltungen sowie das Honorar der Referentinnen und Referenten ein.

Jeder Kooperationspartner übernimmt dabei ein Themenfeld – das Landratsamt Breisgau-Hochschwarzwald beispielsweise die Vereinbarkeit von Beruf und Pflege. Die drei beteiligten Unternehmer profitieren durch diese Arbeitsteilung: Ihren Beschäftigten stehen alle Veranstaltungen offen.

Die Kooperationspartner treffen sich ca. alle acht Wochen, um sowohl den Inhalt als auch die Umsetzung der Informationsveranstaltungen zu besprechen. Dabei achten die Unternehmensvertreter darauf, nicht nur eigene Ideen einzubringen, sondern auch ihrer Belegschaft eine Stimme zu geben: Fragen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zum Thema werden aufgegriffen und in kommenden Informationsveranstaltungen beantwortet.

Die Wirtschaftsförderung stellt wiederum Kontakte zum Arbeitskreis „Elder Care“ des Lokalen Bündnisses für Familie her, der gemeinsam von der Alten- und Behindertenhilfe und der Wirtschaftsförderung des Landkreises geleitet wird. Hier wurden sechs Module für Inhouse-Schulungen zum Thema „Pflegebedürftig – was tun?“ und ein entsprechender Wegweiser konzipiert.

So wird ein direkter Bezug zu Expertenwissen aus der Kommune, Pflege und Wissenschaft geschaffen. Über diese Kontakte werden auch Referentinnen und Referenten für die Informationsveranstaltungen gewonnen.

Rhein-Neckar: Kompetenz im Unternehmen etablieren

Zentrale Ansprechpartner beim Thema Pflege und Beruf sind die Personalverantwortliche in den Unternehmen. In der Stadt Heidelberg haben deshalb Gleichstellungsbeauftragte, Personalvertretungen, Betriebsratsmitglieder, Politik und Verwaltung die Ausbildung zum „Pflegelotsen“ etabliert.

Die Personalverantwortlichen werden in folgenden Ausbildungsinhalten geschult:

  • Rechtliche Rahmenbedingungen und Pflegeforme
  • Zentrale Angebote und Anlaufstellen vor Ort
  • Methoden der Gesprächsführung
  • Instrumente zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie

Bislang wurden 30 Pflegelotsen geschult. Sie unterstützen Beschäftigte bei Eintritt eines Pflegefalls in ihren Familien oder bereits vorher. In einem Netzwerk können die Pflegelotsen sich austauschen und Ideen teilen.

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ohne Personalverantwortung können das „Kompetenztraining Pflege“ in Anspruch nehmen. Der Impuls hierfür kam aus dem Arbeitskreis „Familienfreundliche Unternehmen“ der Metropolregion. Auch hier haben sich Unternehmen aktiv in die Entwicklung der Konzeption eingebracht haben. Das Angebot wird von einem freien Träger umgesetzt.

 

Die Aufgabe von Unternehmen ist ganz besonders, das Tabu im Bereich Beruf und Pflege zu brechen und konkrete Angebote dazu zu etablieren.
Christine Rosendahl, SAP SE