Abstrakte Darstellung von Menschen, deren Gesichter im Schatten liegen - darüber ein Netzwerk von Icons, die Menschen darstellen

Migration und Digitalisierung – Startschuss der neuen Migration Strategy Group (MSG)

Mit der Migration Strategy Group on International Cooperation and Development (MSG), die wir gemeinsam mit der Robert Bosch Stiftung und dem German Marshall Fund koordinieren, bieten wir eine Plattform für einen kontinuierlichen Dialog zwischen Vertretern migrationsrelevanter Bundesministerien, internationaler Organisationen sowie nicht-staatlicher Akteure an. Im Mittelpunkt des interministeriellen und intersektoralen Austauschs stehen lösungsorientierte Ansätze der kohärenten Migrationsgestaltung aus dem In- und Ausland. 2020 und 2021 wird sich die MSG mit den Auswirkungen von Digitalisierung und technologischer Entwicklung auf Flucht- und Migrationspolitik im internationalen Kontext beschäftigen.

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Digitalisierung und technologische Entwicklungen werden das internationale Migrationssystem grundlegend verändern. Schon jetzt werden neue Technologien wie künstliche Intelligenz (KI) und maschinelles Lernen in verschiedenen Bereichen getestet, eingesetzt und weiterentwickelt, z.B. wenn es darum geht, Migration besser zu antizipieren, Menschen in humanitären Notsituationen zu versorgen, oder um Migration und Mobilität besser zu steuern, z.B. bei der Visavergabe oder durch digital vernetzte Systeme bei dem Überqueren von Grenzen. Digitale Identitäten, big data und predictive analytics sind Entwicklungen, die uns alle betreffen werden und die ganz konkrete Auswirkungen auf das Flucht- und Migrationssystem mit sich bringen. Diese Entwicklungen werfen neue politische und ethische Fragen auf, die bei der Entwicklung und Gestaltung der deutschen und europäischen Migrationsaußenpolitik beachtet und mitgedacht werden müssen. Gleichzeitig eröffnen die Veränderungen einer digitalen Welt auch neue Chancen, um wichtige Felder im internationalen Migrationsgeschehen neu und anders denken zu können. 

Die aktuelle Runde der Migration Strategy Group (MSG) diskutiert, wie Digitalisierung und technologische Entwicklungen verschiedene Bereiche der Migrationsaußenpolitik zukünftig verändern werden. Unter anderem werden folgenden Fragen behandelt:

  • Wie werden verschiedene Tools, (z.B. künstliche Intelligenz, oder das Nutzen von digitalen Identitäten und Biometrie) schon jetzt im internationalen Migrationskontext eingesetzt?
  • Welche neuen politischen, ethischen und menschenrechtliche Fragen ergeben sich daraus?  Welche Auswirkungen haben die digitalen Entwicklungen auf die Art und Weise, wie wir die Migrationspolitik in Zukunft entwickeln und über Grenzen hinaus umsetzen werden?
  • Wie kann zukünftig die Zusammenarbeit zu diesen Fragen zwischen dem öffentlichen Sektor, der Zivilgesellschaft und der Privatwirtschaft aussehen?
  • Welche neuen Chancen bieten sich, um die internationale Migrationsaußenpolitik neu und anders zu gestalten?

Die MSG zielt darauf ab, aktuelle Fragestellungen der Migrationsaußenpolitik lösungsorientiert weiterzuentwickeln, Denk- und Reflektionsprozesse der Teilnehmer anzuregen sowie die Netzwerkbildung zwischen Ministerien und Sektoren zu fördern. Dies soll gelingen durch:

  • Einen teilnehmerorientierten und interaktiven Dialog unter den Entscheidungsträgern;
  • Austausch und Vernetzung über die Grenzen von Politikfeldern, Verwaltungsebenen, Regionen und Gesellschaftsbereichen hinaus;
  • Gemeinsames Erarbeiten und Durchdenken von Handlungsoptionen Deutschlands, anhand von konkreten Beispielen aus dem In- und Ausland;

Alle Sitzungen finden unter der Chatham House Rule statt. Bislang gab es drei Runden der MSG. Von 2013-15 widmete sie sich dem Thema Arbeitsmigration und globaler Wettbewerb. Von 2016-2017 beschäftigte sie sich mit der Politikkohärenz in der deutschen Migrationsaußenpolitik, von 2018-2019 ging es um gemischte Wanderungsbewegungen mit geographischem Schwerpunkt Subsahara Afrika.

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