Podiumsdiskussion auf der Tagung "(Neu)Zuwanderung bewegt - Sozialer Zusammenhalt in der Stadtgesellschaft""

(Neu)Zuwanderung bewegt - Sozialer Zusammenhalt in der Stadtgesellschaft

Am 10.12.2018 haben in Berlin rund 100 ExpertInnen aus Politik, Verwaltung und Wissenschaft über die Gestaltung des sozialen Zusammenhalts angesichts der zunehmenden Vielfalt in der Stadtgesellschaft diskutiert.

Foto Kai Unzicker
Dr. Kai Unzicker
Senior Project Manager
Foto Andreas Grau
Andreas Grau
Senior Expert

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Eingeladen hatten das Deutsche Institut für Urbanistik (Difu), die Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration Annette Widmann-Mauz, die Bertelsmann Stiftung und die Robert Bosch Stiftung. Fachliche Partner waren darüber hinaus der Deutsche Städtetag und der Deutsche Städte- und Gemeindebund. Die Veranstaltung war Auftakt zur Neuauflage des Nationalen Aktionsplans Integration der Bundesregierung.

In seiner Begrüßungsrede betonte der Geschäftsführer und Leiter des Difu, Prof. Dr. Carsten Kühl, dass Integration eine Aufgabe sowohl der Zugewanderten als auch der Stadtbevölkerung sei und nur mit einem langfristigen Fokus gelingen könne. Bund und Länder müssten zudem die passenden Rahmenbedingungen für die Städte und Gemeinden schaffen. Zentral für eine erfolgreiche Integration sei unter anderem adäquater und bezahlbarer Wohnraum für alle. Stephan Vopel, Director des Programms „Lebendige Werte“ der Bertelsmann Stiftung wies auf die zentrale Rolle der Zivilgesellschaft für den Zusammenhalt in den Städten hin. „Die Bürgerinnen und Bürger haben durch ihr ehrenamtliches Engagement einen enormen Beitrag dazu geleistet, die Herausforderungen durch Flüchtlingszuwanderung zu meistern“, so Vopel. Deshalb sei die Beteiligung der zivilgesellschaftlichen Akteure in den Kommunen unabdingbar.

Gestaltung des Zusammenlebens als städtische Pflichtaufgabe

Auch die Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration, Annette Widmann-Mauz, betonte die Langfristigkeit der Integrationsaufgabe und wies auf die Bedeutung von Vielfalt sowie Integration bei der Weiterentwicklung der städtischen Infrastruktur hin.

Stadtentwicklung und Integration müssen noch stärker gemeinsam gedacht und geplant werden.

Annette Widmann-Mauz, Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration

Austausch von Erfahrungen

Die Teilnehmenden hatten nach Impulsen in fünf verschiedenen Dialogforen die Gelegenheit, über unterschiedliche Themen des sozialen Zusammenhalts in den Städten zu diskutieren und sich auszutauschen. Kai Unzicker, Senior Projektmanager im Programm Lebendige Werte, steuerte in einem Vortrag Impulse dazu bei, wie das Zusammenleben in vielfältigen Stadtquartieren gelingend gestalten werden kann. Dabei ging deutlich hervor, dass für viele Städte der Umgang mit Vielfalt ein zentrales Thema und auch durchaus eine Herausforderung ist. Die Integration von Zugewanderten ist dabei aber nur ein Aspekt zur Stärkung des gesellschaftlichen Zusammenhalts vor Ort.

Andreas Grau, Projektmanager im Programm Lebendige Werte, moderierte ein Dialogforum zu der Frage, wie es gelingt, Identifikation und Verbundenheit der Bürgerinnen mit ihrer Kommune zu stärken. Hierbei wurde deutlich, dass beispielsweise gesellschaftliche Teilhabe oder die Identifikation mit dem Gemeinsamen nicht nur bestimmte Gruppen, sondern grundsätzlich alle Einwohnerinnen einer Stadt betreffen. Dies führte auch zur Frage nach den Zielgruppen städtischer Interventionen und wie diese auch kommunikativ erreicht werden können. Neben den zahlreichen bereits bestehenden Strategien der einzelnen Städte seien gerade in diesem Bereich noch Weiterentwicklung und neue Impulse notwendig.