- Mit welchen Erwartungen und Vorstellungen begegnen sich Eltern und die Fachkräfte in den Kitas?
- Unter welchen Rahmenbedingungen in der Kita und auch angesichts welcher Herausforderungen im Familienalltag finden die Kontakte statt?
- Welche Rolle spielen dabei die Kinder?
- Wo könnten sich für sie Chancen eröffnen oder mit Blick auf ihre Bildungs- und Entwicklungsmöglichkeiten Barrieren entstehen, wenn sich Familie und Kita begegnen?
Kinder zwischen Chancen und Barrieren. Zusammenarbeit zwischen Kita und Familie
Familie und Kitas sollen zum Wohl der Kinder gut zusammenarbeiten – in einer Bildungs- und Erziehungspartnerschaft. Das ist eine viel geäußerte Forderung in der Fachdebatte. Was passiert aber eigentlich bei den alltäglichen Kontakten zwischen Kindern, Eltern und Fachkräften?
Content
Diese Fragen beleuchtet Tanja Betz von der Universität Mainz mit ihrem Team im vorliegenden Forschungsbericht. Die Forscherinnen haben dazu den Alltag in vier Kitas mit sehr unterschiedlichen Einzugsgebieten über ein Jahr lang beobachtet und zahlreiche Interviews mit Eltern sowie Fachkräften geführt.
Gute Zusammenarbeit – eine Frage der Perspektive
Die Befunde der Forscherinnen liefern erste Antworten auf die oben gestellten Fragen, die es bisher so noch nicht gibt. Sie zeigen, wie unterschiedlich die Perspektiven und Wünsche aller Beteiligten an die Zusammenarbeit sind. Zudem machen sie deutlich, wie häufig Fachkräfte und Eltern angesichts schwieriger Rahmenbedingungen in der Kita und den Familien, aber auch Stereotypen in der Gesellschaft an ihre Grenzen stoßen.
Reflexion und bessere Rahmenbedingungen sind unerlässlich
Um allen Kindern eine Chance auf gutes Aufwachsen und faire Bildung zu eröffnen, sollte reflektiert und ausgewogen darüber diskutiert werden, wie das Verhältnis zwischen Kita und Familie gestaltet sein soll. Auf dieser Grundlage ist zu prüfen, welche Ressourcen dafür erforderlich sind. Denn ohne gute Personalschlüssel, Zeit für Gespräche und Reflexion sowie Aus- und Weiterbildung ist eine kultur- und ungleichheitssensible Arbeit an den Schnittstellen von Familien und Kita, die auch die Perspektiven der Kinder mitberücksichtigt, nicht realisierbar.