Was brauchen Kinder und Jugendliche heute für ein gutes Leben? Beim Dialogforum „Jugend und Politik im Austausch“ entwickelten Jugendliche mit Vertreter:innen zivilgesellschaftlicher Organisationen konkrete Lösungsvorschläge für aktuelle gesellschaftliche Fragen und diskutierten diese anschließend mit politisch Verantwortlichen. Das große Ziel: Gleiche Chancen für alle Kinder und Jugendlichen.
Jugend und Politik im Austausch – Beteiligen, Zukunft gestalten, Chancen eröffnen
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Gemeinsam für Kinder- und Jugendbeteiligung
Am 04. Juli 2024 fand in Martas Gästehaus im Zentrum Berlins das Dialogforum „Jugend und Politik im Austausch – Beteiligen, Zukunft gestalten, Chancen eröffnen“ statt. Organisiert wurde die Veranstaltung von Save the Children Deutschland e. V. (STC), dem Deutschen Jugendinstitut e. V. (DJI) und dem Projekt Wirksame Kindergrundsicherung der Bertelsmann Stiftung. Die Tagesmoderation und die Gestaltung der Workshops übernahmen junge Menschen aus dem SV-Bildungswerk. Dieser Peer-to-Peer Ansatz prägte den Tag und die Atmosphäre der Veranstaltung.
Paritätische Zusammensetzung der Teilnehmer:innen
Ziel des Dialogforums war ein Austausch auf Augenhöhe zwischen Jugendlichen, Politik und Zivilgesellschaft. Dazu wurden die Teilnehmendengruppen paritätisch besetzt: Ein Drittel der Plätze war für junge Menschen reserviert, ein weiteres für Vertreter:innen von Verbänden und Stiftungen und eines für Politiker:innen, die am Nachmittag zu der Veranstaltung dazustießen. Neben dem Jugendteam von ServiKiD (DJI), das den Nationalen Aktionsplan Chancen für Kinder begleitet, nahmen sieben Mitglieder des JugendExpert:innenTeams der Bertelsmann Stiftung teil, das die Projekte Schulische Bildung und Familie und Bildung: Politik vom Kind aus denken tatkräftig unterstützt. Daneben waren weitere Jugendliche aus der Bundesschülerkonferenz, der DFL-Stiftung und der Selbstvertretung junger Menschen mit Beeinträchtigungen (jumemb) dabei.
Kreative Lösungen für konkrete Probleme: Design-Thinking-Workshops
In vier Design-Thinking-Workshops arbeiteten die Teilnehmer:innen zu folgenden Themen:
- Bildung
- Gesundheit
- Armut und soziale Ausgrenzung sowie
- offener Raum für weitere Themen.
Jugendliche und Vertreter:innen zivilgesellschaftlicher Organisationen diskutierten – bewusst noch ohne politische Gäste –, was es aus ihrer Sicht in den jeweiligen Bereichen braucht, damit alle Kinder und Jugendlichen dieselben Chancen haben, gut aufzuwachsen. Auf der Grundlage der Analyse aktueller Probleme, formulierten sie konkrete Forderungen. Diese stellten sie nach dem Mittagessen politisch Verantwortlichen vor und arbeiteten gemeinsam mit ihnen an Lösungsansätzen.
Gallery Walk und Fish Bowl: junge Menschen machen ihre Forderungen deutlich
Im Anschluss konnten alle Teilnehmenden sich bei einem Gallery Walk einen Eindruck von den Arbeitsergebnissen der anderen Workshops machen und niederschwellig ins Gespräch kommen.
Den Abschluss des Dialogforums bildete eine moderierte Fishbowl-Diskussion. Jugendliche aus den vier Design-Thinking-Workshops brachten zuerst ihre Perspektiven vor. Besonders eindrücklich waren dabei zwei Statements von Jugendlichen aus der Selbstvertretung junger Menschen mit Beeinträchtigungen, die das Thema Inklusion und ihr Recht auf Teilhabe stark machten.
Die Impulse wurden von Jana Borkamp, Leiterin der Abteilung Kindheit und Jugend im BMFSFJ sowie von Ana-Maria Trâsnea, ehemaliger SPD-Bundestagsabgeordneter, kommentiert. Beide machten deutlich, welche Anregungen sie daraus in ihre Arbeit mitnehmen werden. Jana Borkamp betonte dabei, dass genau das, was heute hier passiert ist, der Weg ist, den wir vielmehr gehen müssen, nämlich junge Menschen zu beteiligen und ihnen zuzuhören. Dazu gab es prompt eine konkrete Forderung von Romance aus unserem JEx-Team, die die Idee von Bildungsurlaub für Schüler:innen einbrachte. Denn aktuell wird politisches Engagement aus Sicht der Schulen genauso behandelt wie Schule schwänzen – es sind einfach Fehlstunden für die Schüler:innen, so Romance. Das muss sich ändern.