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Übergänge in Ausbildung und Studium - Wie die Politik in Zeiten des Fachkräftemangels nachschulische Bildung gestalten muss

Das gemeinsame Impulspapier der Bertelsmann Stiftung und des CHE Centrum für Hochschulentwicklung nennt fünf Handlungsempfehlungen an die Politik und Bildungsakteur:innen für mehr Durchlässigkeit und Flexibilität in der nachschulischen Bildung.

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Caroline Schnelle
Project Manager

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Bildungsbiografien verlaufen immer seltener linear. Stattdessen kombinieren Lernende individuell Elemente aus der beruflichen und akademischen Bildung oder wechseln Bildungs- und Erwerbsphasen ab. Einzelne Bildungsanbieter haben bereits vielversprechende Ansätze entwickelt, um diesem wachsenden Bedürfnis nach einer Kombination von Wissenschaftlichkeit und Anwendungsbezug nachzukommen. Allerdings verhindern starre Strukturen des Bildungssystems, dass die nachschulische Bildung flächendeckend bedarfsgerecht und flexibel ausgestaltet werden kann. Die Bertelsmann Stiftung und das CHE Centrum für Hochschulentwicklung formulieren deshalb in einem gemeinsamen Impulspapier fünf Forderungen an die Bildungspolitik.

Die mangelnde Flexibilität der nachschulischen Bildung ist nicht für die Betroffenen belastend, sondern hat auch negative, gesamtgesellschaftliche Folgen. Wenn junge Menschen schlecht informierte Bildungsentscheidungen treffen, sich eingeschlagene Bildungswege aber nicht wechseln oder an veränderte Lebensumstände anpassen lassen, geht wertvolle Zeit verloren. Dem Arbeitsmarkt stehen die so dringend benötigte Fachkräfte dann - wenn überhaupt - erst später zur Verfügung. Bereits heute haben 70,4 % der Entscheider:innen in Unternehmen Probleme, offene Stellen mit Fachkräften zu besetzen. Gleichzeitig erreicht die Zahl ungelernter junger Erwachsener mit 19,1 Millionen ein Rekordhoch.

Es ist daher dringend erforderlich, die nachschulische Bildung so zu gestalten, dass sie den Bedürfnissen von Auszubildenden und Studierenden gerecht wird und mehr Menschen erfolgreich zu einem Abschluss führt. Die fünf Forderungen der Bertelsmann Stiftung und des CHE umfassen eine verbesserte berufliche Orientierung – sowohl in Schulen als auch für Personen, die bereits eine Ausbildung oder ein Studium begonnen haben und nun einen Wechsel in Erwägung ziehen. Zudem sollten Schulabgänger:innen ohne klare Anschlussperspektive gezielt mit Unterstützungs- und Beratungsangeboten angesprochen werden. Letztlich gilt es, Ausbildung und Studium nicht als konkurrierende Bildungswege zu betrachten, sondern die nachschulische Bildung aus einer integrativen Gesamtsicht zu planen. Das Ziel muss sein, möglichst viele junge Menschen – sei es in akademischen oder beruflichen Feldern – für die Zukunft auszubilden.
 

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