Die Gruppe der Jugendlichen und jungen Erwachsenen, die eine Berufsausbildung absolvieren, wird vielfältiger. Vermehrt werben Betriebe z. B. um Studienabbrecher, die teils schon mehrere Semester fachverwandt studiert haben. Gleichzeitig gilt es, Geflüchtete in die berufliche Bildung zu integrieren, die zwar mitunter schon berufspraktische Kompetenzen, aber überwiegend geringe Deutschkenntnisse mitbringen. Zudem absolvieren – erfreulicherweise – mehr junge Menschen mit Behinderungen eine Regelausbildung.
Mit den Partnern der Initiative „Chance Ausbildung“ (2. Phase 2017 bis 2021) setzen wir uns dafür ein, den unterschiedlichen Vorkenntnissen und Voraussetzungen der Auszubildenden besser gerecht zu werden. Ziel ist es, jeden Auszubildenden auf dem Weg zu einem erfolgreichen Abschluss bestmöglich zu unterstützen. Dazu sollen auf zwei Ebenen Ideen entwickelt und Konzepte erarbeitet werden.
Einerseits geht es darum individuellere Wege zu einem Ausbildungsabschluss zu ermöglichen. Dazu könnten neue Formen der Strukturierung und Sequenzierung von Ausbildungsphasen, eine Stufung der Ausbildung, sowie eine systematische Anerkennung von Vorqualifikation und informell erworbenen Kompetenzen beitragen. Ebenso könnten damit Wiedereinstiege nach einer Unterbrechung der Ausbildung, der Umstieg in einen anderen Beruf oder eine Weiterführung des Bildungswegs an der Hochschule vereinfacht werden.
Anderseits sollen didaktische und methodische Konzepte für individualisierte Lernprozesse sowie für Lehrer- und Ausbilderfortbildungen zum Umgang mit Heterogenität entwickelt werden.