Die sich wandelnde Beschäftigungswelt bringt neue Beschäftigungsformen und unstete, heterogene Erwerbsverläufe mit sich. Gleichzeitig sind unsere sozialen Sicherungssysteme auf diese neuen Beschäftigungsformen und regelmäßigen Beschäftigungswechsel – etwa von abhängiger Beschäftigung in die Selbstständigkeit – nicht ausgerichtet.
So hat die einkommensabsichernde Schutzfunktion der Arbeitslosenversicherung im Falle der Arbeitslosigkeit für bestimmte Gruppen – etwa atypisch Beschäftigte, Geringverdiener und Selbstständige – abgenommen. Viele kurzfristig und prekär Beschäftigte fallen bei Arbeitslosigkeit heute direkt in die Grundsicherung. Dieser Trend dürfte in Zukunft mit dem Entstehen neuer Beschäftigungsformen weiter zunehmen.
Dabei wirkt eine zielgenaue individuelle soziale Absicherung grundsätzliche positiv auf wirtschaftliches Wachstum. Denn soziale Absicherung vergrößert den Erwartungs- und Planungshorizont des Einzelnen. Sind bestimmte Übergänge am Arbeitsmarkt – etwa von der abhängigen Beschäftigung in die Selbstständigkeit oder auch Wechsel zwischen Jobs mit unterschiedlichen Tätigkeitsprofilen – gut abgesichert, dann erhöht dies die individuelle Flexibilität und Risikobereitschaft, solche Schritte auch tatsächlich zu unternehmen. Dies wiederum fördert die wirtschaftliche Dynamik.