Desinformation: Herausforderung für die Demokratie

Bei Desinformationen handelt es sich um falsche Informationen, die mit der Absicht verbreitet werden, einen Schaden anzurichten oder für Verunsicherung zu sorgen. Für die Demokratie in Europa sind Desinformationen eine große Herausforderung. Nicht zuletzt auch deshalb, weil mittels künstlicher Intelligenz immer schneller, immer neue und zielgerichtete Informationen erzeugt und verbreitet werden können. In dieser Studie des Projekts "Upgrade Democracy" wurde untersucht, wie die Menschen in der Europäischen Union auf das Thema Desinformation blicken und wie sie darauf reagieren. Die Studie zeigt, dass eine Mehrheit der Menschen verunsichert ist, wenn es um die Bewertung des Wahrheitsgehalts von Informationen im Internet geht. Vielen sind auch schon selbst Desinformationen begegnet. Über 80 Prozent der Befragten in dieser Untersuchung erwarten sowohl von der Politik als auch von den Betreibern von Social Media Plattformen mehr Einsatz gegen die Verbreitung von Desinformationen.
Die Daten für diese Studie von „Upgrade Democracy“ wurden in Zusammenarbeit mit dem Projekt „Eupinions“ der Bertelsmann Stiftung erhoben: Vier mal im Jahr führt dazu das Umfrageunternehmen Latana im Auftrag der Bertelsmann Stiftung eine Onlinebefragung in allen 27 EU-Mitgliedsländern durch. Für die vorliegende Studie wurde auf im März 2023 erhobene Befragungsdaten zurückgegriffen. Insgesamt wurden 13.270 EU-Bürger:innen zwischen 16 und 70 Jahren befragt. Die Daten sind nach Geschlecht, Alter und Region gewichtet. Die Ergebnisse sind für die gesamte Europäische Union repräsentativ. Aufgrund des Zuschnitts der Stichprobe lassen sich jedoch nur für sieben Länder zusätzlich separate Werte ausweisen: Belgien, Deutschland, Frankreich, Italien, die Niederlande, Polen und Spanien.