Übergeordnetes Ziel der Weissen Liste ist es, das Gesundheitssystem transparenter und verständlicher zu machen. Die Krankenhaussuche ist der erste Schritt, Informationen über weitere Gesundheitsanbieter sollen folgen. Das Portal ist seit Juni vergangenen Jahres unter www.weisse-liste.de online zugänglich und konnte seitdem schon 4,5 Millionen Besuche verzeichnen. Zudem haben alle gesetzlichen Krankenkassen die Möglichkeit, die Krankenhaussuche in ihren Internetauftritt einzubinden. Neben der BARMER, der Siemens-Betriebskrankenkasse (SBK) und der KKH-Allianz veröffentlichen ab heute auch die AOK und die DRÄGER & HANSE BKK die Weisse Liste in ihrem Internetangebot. Die Kassen informieren insgesamt rund 34 Millionen Versicherte mithilfe des Portals.
Patienten, Angehörige und Patientenberater können sich in der Weissen Liste zum Beispiel über die Qualifikation der Krankenhausärzte, über die vorhandenen medizinischen Geräte oder über die Erfahrung der Kliniken mit speziellen Behandlungen informieren. Zudem fließen Informationen zur Zufriedenheit ehemaliger Patienten in das Portal ein; alle Kliniken können an einer standardisierten Patientenbefragung teilnehmen. Ein integrierter Diagnosen-Dolmetscher, rund 4.000 allgemeinverständlich übersetzte Fachbegriffe und ein spezieller, interaktiver Suchassistent machen es möglich, dass die Nutzer auch ohne Fachkenntnisse in der Weissen Liste suchen und Krankenhäuser direkt miteinander vergleichen können. Die ab heute angebotene PDF-Broschüre richtet sich auch an Patientenberater und Ärzte, die mit der Broschüre Ratsuchende auch außerhalb des Internets informieren können.
Die Weisse Liste ist ein gemeinsames Projekt von Bertelsmann Stiftung, Bundesarbeitsgemeinschaft SELBSTHILFE (BAG SELBSTHILFE), Deutsche Arbeitsgemeinschaft Selbsthilfegruppen, FORUM chronisch kranker und behinderter Menschen im PARITÄTISCHEN Gesamtverband, Sozialverband Deutschland (SoVD), Sozialverband VdK Deutschland und Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv). Schirmherrin der Weissen Liste ist die Patientenbeauftragte der Bundesregierung, Helga Kühn-Mengel. Die Initiatoren wollen mit der Weissen Liste eine individuelle Entscheidungshilfe für Patienten und Angehörige zur Verfügung stellen.
Gerd Billen, Vorstand des Verbraucherzentrale Bundesverbandes e. V. (vzbv):
„Das Gesundheitswesen braucht Patienten, die auf Augenhöhe mitreden können. Das hat die Affäre um so genannte Zuweiserprämien von Kliniken für Ärzte sehr deutlich gezeigt. Vor einem planbaren Eingriff sollte sich jeder Verbraucher selbst informieren, welche Klinik für seinen speziellen Behandlungsanlass am besten geeignet ist. Hierzu gibt es mit der Weissen Liste eine ideale Entscheidungshilfe. Das Portal vermittelt verlässliche Informationen, die auch für den medizinischen Laien verständlich sind.“
Prof. Dr. Raimund Geene, Mitglied im Vorstand der Deutschen Arbeitsgemeinschaft Selbsthilfegruppen e. V.:
„Die Weisse Liste orientiert sich konsequent an den Bedürfnissen der Patienten. Der Aufbau des Portals macht es möglich, dass Nutzer mit unterschiedlichstem Vorwissen und Internetkenntnissen nach dem für sich passenden Krankenhaus suchen können. So führen zum Beispiel auch Suchbegriffe wie Bauchweh oder Rückenschmerzen zu einem Ergebnis. Die neue PDF-Broschüre erhöht die Servicequalität der Weissen Liste noch mehr. Zudem schafft sie bisher nicht vorhandene Möglichkeiten für eine individuelle Patientenberatung.“
Hannelore Loskill, stellvertretende Bundesvorsitzende, Bundesarbeitsgemeinschaft SELBSTHILFE e. V. (BAG SELBSTHILFE):
„Eine verlässliche Information zu den verschiedenen Versorgungsangeboten ist eine wichtige Grundlage für eine selbstbestimmte Entscheidung der Patientinnen und Patienten. Gerade in einem immer komplexer werdenden Gesundheitswesen sind Informationsquellen wie die Weisse Liste daher unerlässlich.“
Hans-Jürgen Leutloff, Leiter Sozialpolitik, Sozialverband Deutschland e. V. (SoVD):
„Wie schwierig es ist, sich im Gesundheitssystem zu orientieren, weiß jeder, der schon einmal nach einem für sich geeigneten Krankenhaus gesucht hat. Um die Rolle der Patienten im System zu stärken, benötigen wir immer mehr Transparenz. Mit der Weissen Liste ist eine Plattform für fundierte und vertrauenswürdige Information und Beratung geschaffen worden.“
Ulrike Mascher, Präsidentin des Sozialverbands VdK Deutschland e. V.:
„Der Bedarf an unabhängigen und seriösen Informationen über die Qualität von Gesundheitsanbietern wächst stetig. Patienten wünschen sich zu Recht Informationen, denen sie vertrauen können. Die große Nutzer-Resonanz der Weissen Liste zeigt, dass das Portal auf dem richtigen Weg ist. Durch mehr Transparenz kann langfristig eine Verbesserung der Gesundheitsversorgung insgesamt erreicht werden.“
Heidi Merk, Verbandsvorsitzende, Der PARITÄTISCHE Gesamtverband e. V.:
„Das beste Krankenhaus gibt es nicht, nur das für den Einzelnen passende. Besonders chronisch kranke Menschen oder Menschen mit seltenen Erkrankungen benötigen häufig eine spezielle Behandlung. Die Weisse Liste unterstützt bundesweit bei der Suche nach dem individuell passenden Krankenhaus und ermöglicht einen direkten Vergleich der Kliniken. Ab heute können die Nutzer dabei auf die aktuellsten Daten zugreifen, die verfügbar sind.“
Dr. Brigitte Mohn, Mitglied des Vorstandes der Bertelsmann Stiftung:
„Mit der Weissen Liste möchten wir für mehr Transparenz im Gesundheitswesen sorgen; Patienten und Angehörige sollen bei der Auswahl eines Gesundheitsanbieters aktiv mitreden und auf Basis fundierter Informationen entscheiden können. Die Krankenhaussuche ist der erste Schritt, weitere Gesundheitsanbieter sollen folgen. Langfristig soll die Weisse Liste zu einer Erkennungsmarke für Transparenz im Gesundheitswesen werden.“
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