Pressemitteilung, , Gütersloh: Studie: Versicherte wollen Wettbewerb zwischen Gesetzlicher und Privater Krankenversicherung

Bertelsmann Stiftung: Politik braucht ordnungspolitisches Konzept

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Die Bürger sehen dies ähnlich: 64 Prozent der Befragten befürworten, dass jeder die Möglichkeit haben sollte, sich in der Gesetzlichen oder der Privaten Krankenversicherung zu versichern. Die derzeitige Regelung, dass Besserverdienende sich aus der solidarischen Krankenversicherung verabschieden können, findet wenig Unterstützung.

Die Bürger haben klare Vorstellungen über die Ausgestaltung eines Wettbewerbs zwischen GKV und PKV. Bei der Berechnung der Versicherungsbeiträge lehnen drei von vier Befragten eine Ver­knüpfung von Gesundheitszustand und Versicherungsbeitrag ab. Selbst die Privatversicherten sind zu 46 Prozent gegen die Risikoabhängigkeit der Prämien. Ein einkommensabhängiger Versiche­rungsbeitrag wird dagegen von 77 Prozent der Befragten unterstützt. Auch die Privatversicherten, die bei einer einkommensbezogenen Beitragsbemessung höchstwahrscheinlich schlechter ab­schneiden würden, stimmen dieser immerhin noch zu 48 Prozent zu.

"Es ist nach wie vor unklar, ob in der GKV oder der PKV eine effizientere Versorgung angeboten wird. Die Bertelsmann Stiftung fordert eine nachvollziehbare Erfolgsmessung für Leistungsanbieter und Kostenträger. Dies gilt sowohl für den umfassenden Bereich der Grundleistungen als auch für zusätzlich angebotene Leistungen", sagt Brigitte Mohn: "Entsprechende Informationen müssen dem Bürger zur Verfügung gestellt werden, damit er eine Chance für rationale Entscheidungen im Wettbewerb hat."

Der Gesundheitsmonitor der Bertelsmann Stiftung befragt repräsentativ zweimal jährlich die Bevöl­kerung und einmal im Jahr Ärzte zu aktuellen Themen des deutschen Gesundheitswesens. Bis­lang wurden rund 15.000 Versicherte und 2.500 Ärzte befragt.

Über die Bertelsmann Stiftung:
Die Bertelsmann Stiftung versteht sich als Förderin des Wandels für eine zukunftsfähige Gesellschaft. Sie will Reformen in den Bereichen Bildung, Wirtschaft und Soziales, Gesundheit sowie Internationale Verstän­digung voranbringen. Die 1977 von Reinhard Mohn gegründete, gemeinnützige Einrichtung hält die Mehrheit der Kapitalanteile der Bertelsmann AG. In ihrer Projektarbeit ist die Stiftung unab­hängig vom Unternehmen und parteipolitisch neutral.

Rückfragen an:  Jan Böcken, Telefon: 0 173 / 54 52 073

Der "Gesundheitsmonitor 2006" erscheint im Herbst im Verlag Bertelsmann Stiftung.

Weitere Informationen finden Sie in der Spalte rechts neben diesem Text.