Pressemitteilung, , Düsseldorf: NRW beliebtes Ziel für Zuwanderer aus der EU

SVR empfiehlt bei Expertengespräch, die Rahmenbedingungen für EU-Zuwanderer weiter zu verbessern

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Der SVR stellt in seinem Gutachten fest, dass Deutschland zum Magnet für gut qualifizierte Zuwanderer aus der EU geworden ist. Die Zuwanderer sind jung, gut qualifiziert und kommen zahlreich, daher profitiert Deutschland von dieser Mobilität besonders. Gerade in Zeiten der Staatsschuldenkrise bewährt sich die EU-Freizügigkeit, es entwickelt sich ein echter europäischer Arbeitsmarkt. Allerdings gibt es nach wie vor Wanderungsbarrieren, die dazu beitragen, dass die EU-Binnenwanderung insgesamt auf einem relativ niedrigen Niveau verharrt. Daher müssen die Rahmenbedingungen für Mobilität in Europa weiter verbessert werden.

In Nordrhein-Westfalen ist die Nettozuwanderung (Zuzüge abzüglich Fortzüge) 2012 im Vergleich zu 2011 um 32 Prozent gestiegen: Sie betrug 69.252 Personen. Damit ist Nordrhein-Westfalen hinter Bayern (Nettozuwanderung 76.100 Personen) das Bundesland, das durch Zuwanderung am stärksten an Bevölkerung gewonnen hat.

Nordrhein-Westfalen ist gerade für Zuwanderer aus der EU ein attraktives Ziel: Fast drei Viertel (71 %) der 2011 nach Nordrhein-Westfalen zugewanderten Personen stammen aus der EU. Dabei hat sich die Zuwanderung aus den 'EU-Krisenstaaten' (Spanien, Portugal, Griechenland und Italien) gegenüber dem Vorjahr verdoppelt. "In Zeiten des demografischen Wandels und des Fachkräftemangels bietet sich Nordrhein-Westfalen durch Zuwanderung gerade von gut qualifizierten Personen aus der EU ein großes Potenzial. Sie stärkt die sozialen Sicherungssysteme und kann die Auswirkungen des demografischen Wandels abfedern", so SVR-Vorsitzende Prof. Dr. Christine Langenfeld. "Die Angst vor einer Einwanderung in die Sozialsysteme ist, entgegen der vorherrschenden öffentlichen Meinung, derzeit unbegründet. Die Debatte hat eine Schlagseite: Es wird völlig zu Unrecht der Eindruck erweckt, als seien alle Migranten aus Rumänien und Bulgarien Armutszuwanderer. Dabei wird übersehen, dass die Zuwanderer häufiger hochqualifiziert sind als die vergleichbare Alterskohorte in Deutschland: Über ein Fünftel der seit 2007 von dort Zugewanderten hat einen Hochschulabschluss."

Das Jahresgutachten 2013 mit dem Titel "Erfolgsfall Europa? Folgen und Herausforderungen der EU-Freizügigkeit für Deutschland" kann in der rechten Spalte oder hier heruntergeladen werden:
www.svr-migration.de/content/wp-content/uploads/2013/04/Web_SVR_Jahresgutachten_2013.pdf


Über den Sachverständigenrat

Der Sachverständigenrat deutscher Stiftungen für Integration und Migration geht auf eine Initiative der Stiftung Mercator und der VolkswagenStiftung zurück. Ihr gehören acht Stiftungen an. Neben der Stiftung Mercator und der VolkswagenStiftung sind dies: Bertelsmann Stiftung, Freudenberg Stiftung, Gemeinnützige Hertie-Stiftung, Körber-Stiftung, Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft und Vodafone Stiftung Deutschland. Der Sachverständigenrat ist ein unabhängiges und gemeinnütziges Beobachtungs-, Bewertungs- und Beratungsgremium, das zu integrations- und migrationspolitischen Themen Stellung bezieht und handlungsorientierte Politikberatung anbietet. Die Ergebnisse seiner Arbeit werden in einem Jahresgutachten veröffentlicht.

Dem SVR gehören neun Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus verschiedenen Disziplinen und Forschungsrichtungen an: Prof. Dr. Christine Langenfeld (Vorsitzende), Prof. Dr. Ludger Pries (Stellvertretender Vorsitzender) sowie Prof. Dr. Gianni D'Amato, Prof. Dr. Thomas K. Bauer, Prof. Dr. Wilfried Bos, Prof. Dr. Heinz Faßmann, Prof. Dr. Yasemin Karaka?o?lu (Mitgliedschaft ruht), Prof. Dr. Ursula Neumann und Prof. Dr. Hac? Halil Uslucan.

Weitere Informationen unter: www.svr-migration.de