Pressemitteilung, , Düsseldorf/Gütersloh: Modellregionen und Land NRW führen "Selbstständige Schule" weiter

Regionale Unterstützungs- und Beratungssysteme haben sich bewährt

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Bei dem Modellvorhaben erprobten 278 Schulen, von der Grundschule bis zum Berufskolleg, wie sie mit mehr Eigenverantwortung die Qualität des Unterrichts steigern können. Zum Erfolgsmodell wurden die "Selbstständigen Schulen" nicht nur, weil sie größere Gestaltungsfreiräume hatten und die Schulleiter Dienstvorgesetzte wurden. Besonders die regional organisierten Fortbildungen für Schulleitungen, Steuergruppen und ganze Lehrerkollegien wurden sehr positiv aufgenommen und führten zu erheblichen Verbesserungen in den Schulen und insbesondere im Unterricht. Auch eine breitere und gezielte Kooperation der Schulen untereinander und mit anderen Bildungsakteuren kann als Erfolgsfaktor gewertet werden, wie die wissenschaftliche Begleitforschung belegt. Die regionalen Bildungsbüros haben sich dabei als wichtige Einrichtungen bewährt. Sie haben die ge­meinsamen Aktivitäten von Stadt und Land vorbereitet und organisiert.

"Selbstständigkeit von Schulen ist kein Selbstzweck, sie muss in professionelle Unterstützungs­systeme in den Regionen eingebettet werden“, betonte Johannes Meier, Mitglied des Vorstands der Bertelsmann Stiftung, bei der Vertragsunterzeichnung. "Nach sechs Jahren Modellversuch hat sich bereits vieles verbessert. Wir sind aber noch nicht am Ziel.“ Es brauche noch erhebliche An­strengungen, um ein ganzheitliches und qualitativ hochwertiges Bildungswesen vor Ort zu schaf­fen. Meier ist davon überzeugt, dass das Land NRW durch das Projekt "Selbstständige Schule“ einen deutlichen Entwicklungsvorsprung vor allen anderen Bundesländern hat. Diesen gelte es nachhaltig abzusichern.

Die wissenschaftliche Begleitforschung bestätigt den Erfolg des Projekts. So konnte an den wei­terführenden Schulen der Zusammenhang zwischen sozialer Herkunft der Schüler und ihren schu­lischen Leistungen gemildert werden. Gleichzeitig hat die Innovationsbereitschaft der Kollegien an den Schulen deutlich zugenommen. Auch das interne Management verbesserte sich von Jahr zu Jahr und ist jetzt auf einem sehr hohen Niveau. Die Schulen haben bei ihrer Entwicklungsarbeit unterschiedliche Wege beschritten: Erfolgreich erprobt wurden z.B. Konzepte, die den Übergang zwischen Kita und Primarstufe sowie zwischen Primar- und Sekundarstufe erleichtern. Einige Schulen haben das Sitzen bleiben abgeschafft, andere befragen Schüler regelmäßig zur Qualität des Unterrichts oder führen neue Fächer wie „Deutsch als Integrationssprache“ ein. Eine neue Unterrichtskultur führte dazu, dass sich Lehrer nicht mehr als Einzelkämpfer, sondern als Teamplayer verstehen, die den Unterricht im Team vor- und nachbereiten – dies steigerte nach­weislich die Unterrichtsqualität.

Viele Erfahrungen aus dem Modellversuch flossen mit der Änderung des Schulgesetzes im Jahr 2006 bereits in das neue landesweite Konzept der "eigenverantwortlichen Schule“ ein. Sukzessive sollen nun die im Projekt erprobten Fortbildungsangebote zur Verbesserung des Unterrichts und des schulinternen Managements allen 6.500 Schulen in NRW zugänglich gemacht werden. Die ausgebildeten Multiplikatoren für Unterrichtsentwicklung, Schulentwicklungsmanagement, Evalua­tion und Professionalisierung der Schulleitung stehen nun allen Schulen in Nordrhein-Westfalen zur Verfügung.

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