Pressemitteilung, , Berlin: Demographischer Wandel erfordert bessere Integration

Bundespräsident Horst Köhler: "Teilhabe setzt den Willen zur Teilnahme voraus"

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Ein augenfälliges Merkmal gesellschaftlicher Vielfalt sei der wachsende Anteil von Men­schen, deren ethnisch-kulturelle Wurzeln nicht in Deutschland lägen. Heute hätten in Deutschland rund 20 Prozent der Bevölkerung einen so genannten Migrationshintergrund. Aufgrund der unterschiedlichen Geburtenzahlen werde der Anteil dieser Bevölkerungsgruppe weiter wachsen. Daher sei es besonders wichtig, diesen Menschen ein Gefühl der Zugehö­rigkeit zu vermitteln und Aufstiegsperspektiven zu bieten, sagte Köhler.

 

Verantwortlich für das Gelingen von Integration sei jeder Einzelne. Niemand solle sich ab­grenzen sondern einbringen. "Teilhabe setzt den Willen zur Teilnahme voraus", sagte der Bundespräsident. Aufgabe der Politik sei es, Teilhabe durch entsprechende Rahmenbedin­gungen für Bildung, Arbeitsmarkt und Sozialwesen zu ermöglichen. Große Verantwortung für den Erfolg von Integration trage auch die Wirtschaft.

Köhler warnte: "Es gibt zwei Arten von Verantwortungslosigkeit, die eine Gesellschaft zerstö­ren: Das eine ist die fehlende Selbstverantwortung derjenigen, die sich nur auf die anderen verlassen. Und das andere ist die fehlende Verantwortung derer, die nur an sich selbst den­ken. Wir brauchen in unserem Land beides: Selbstverantwortung und die Verantwortung für das Ganze."

Gemeinschaft sei ohne Gemeinsamkeiten nicht möglich, sagte der Bundespräsident. Zu die­sen Gemeinsamkeiten gehörten die bestmögliche Beherrschung der deutschen Sprache, der Respekt vor den Mitmenschen, die Anerkennung von Recht und Gesetz, die Bejahung des demokratischen Gemeinwesens und seiner politischen Institutionen sowie der Wille jedes Einzelnen, nach Kräften zum guten Miteinander beizutragen.

Das Forum Demographischer Wandel wurde im Dezember 2005 von Bundespräsident Horst Köh­ler in Zusammenarbeit mit der Bertelsmann Stiftung ins Leben gerufen. Die Initiative zielt darauf ab, der Öffentlichkeit die Bedeutung der Thematik bewusst zu machen, sowie Konzepte und mög­lichst konkrete Handlungsvorschläge zu erarbeiten.

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