Pressemitteilung, , Gütersloh: CHE: Über zwölf Prozent der Studierenden sehen sich als Teilzeitstudenten

Mehr Teilzeitangebote sollten geschaffen, Studiengebührenregelungen angepasst werden

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Die Ergebnisse legen nahe, dass es einen Bedarf an Teilzeitangeboten gibt. Dies ist insbesondere im Kontext der laufenden Umstellung auf modularisierte Studiengänge mit den Abschlüssen Ba­chelor und Master relevant. Durch die straffere Organisation der Studiengänge ist ein "inoffizielles" Teilzeitstudium noch schwerer möglich. Insbesondere die Fächer mit einem hohen Anteil an de­facto Teilzeitstudenten sollten daher über zeitlich flexiblere Studienangebote nachdenken. Beson­dere Bedeutung kommt der Frage des defacto Teilzeitstudiums auch im Kontext der Einführung von Studiengebühren zu. So lange es keine Regelungen zum Umgang mit Teilzeitstudenten und wenige offizielle Teilzeitstudienangebote gibt, werden diese durch die Gebührenerhebung pro Se­mester benachteiligt. Besser wäre es, Gebühren am Umfang der tatsächlichen Nutzung von Studienangeboten zu bemessen, zum Beispiel pro Modul.

Die Zeit, die nicht für das Studium verwendet wird, fließt häufig ins Jobben. Während bei Vollzeit­studenten der Job neben dem Studium unter 20 Prozent zur Finanzierung beiträgt, finanzieren Teilzeitstudenten sich zu über 56 Prozent durch eigene Einkünfte. Bei den Teilzeitstudierenden tragen Bafög-Leistungen und Stipendien dabei weniger zum Lebensunterhalt bei als bei Vollzeit­studenten.

Diese Ergebnisse stammen aus einer Sonderauswertung einzelner Fragen aus der Studierenden­befragung im Rahmen des CHE-Hochschulrankings. Für das CHE-Ranking werden jedes Jahr Studierende der meiststudierten Fächer zu ihrer Studiensituation und Studienzufriedenheit befragt. Die einzelnen Fächer werden innerhalb eines Drei-Jahres-Zyklus untersucht. Für die vorliegende Auswertung wurden die Daten aus dem Erhebungszyklus 2004 bis 2006 verwendet.

Das CHE ist eine unabhängige Einrichtung, die sich für Reformen im Hochschulsystem einsetzt. Das CHE-Hochschulranking bietet Studieninteressenten Anhaltspunkte für die passende Hoch­schulwahl. Dazu stehen jeweils über 30 Indikatoren zu Verfügung. Die Daten werden auf Fachbe­reichsebene bereitgestellt und sind kostenlos online verfügbar.


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