„Moki“, Monheim für Kinder, hat den selbstgesteckten Anspruch Hauptstadt für Kinder zu sein. Doch auch hier sind Kita-Plätze begrenzt. Das galt bereits vor Ausbruch des Ukraine-Krieges. Nun gilt es, die zusätzlichen Kinder im Alter von 1-6 Jahren , die mit ihren Familien aus der Ukraine fliehen mussten, so schnell wie möglich aufzunehmen. Als Lösung wurden hier Überbrückungsangebote eingeführt. So wurden Spielgruppen eingerichtet, in denen Kinder 3-5 mal pro Woche für ca. 4 Stunden am Tag betreut werden. Diese werden durch jeweils eine Fachkraft und Unterstützung durch Ehrenamtliche geleitet und nehmen jeweils 5-8 Kinder ab 3 Jahren auf. Gerlinde Knisel-Scheuring, Abteilungsleiterin Frühkindliche Bildung, Stadt Monheim am Rhein, die das Good Practice Angebot aus Monheim präsentierte, sieht in den Spielgruppen noch den zusätzlichen Vorteil, dass sie den Spracherwerb der deutschen Sprache unterstützen: so können die Kinder von Anfang an die deutsche Sprache „spielend lernen.“
Waltraud Weegmann, Bundesvorsitzende des Deutschen Kitaverbands schilderte die Herausforderungen, die derzeit alle Träger von Kinderbetreuungseinrichtungen beschäftigen. Eine gesicherte Finanzierung und der Fachkräftemangel seien derzeit große Hürden. „Wir wollen allen Kita-Kindern ein gutes Ankommen und eine schnelle Integration ermöglichen, aber uns fehlen Kitaplätze und die Fachkräfte. Wir brauchen schnelle und unbürokratische Lösungen!“ so Waltraud Weegmann. So unterstützen in einigen Kitas bereits ukrainische Muttersprachler:innen als Hilfskräfte die Kita-Teams und sind gleichzeitig ein Sprach- und Heimat-Anker für geflüchtete Kinder. Viele Kita-Träger werden selbst aktiv und wollen Sprach- und Ausbildungskurse für ukrainische Fachkräfte organisieren. Allerdings fehlen klare Informationen zu Fördergeldern und Ansprechpartner:innen von der Verwaltung
Tobias Wandrei, Referent Referat 514 „Ausbau der Kindertagesbetreuung, Bundesprogramme, Fachkräfte“, Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und Katharina Thomas, Koordinierungsstelle Kita-Einstieg, Stadt Baden-Baden, stellten die Angebotslandschaft und die Förderprogramme vor. Bund und Länder bieten bereits einige Förderprogramme wie das Programm „Sprach-Kitas“ oder das Bundesprogramm „Kita-Einstieg – Frühe Chancen.“ Doch auch die sehr unterschiedlichen Systeme zwischen der Kinderbetreuung in der Ukraine und in Deutschland sowie die speziellen Bedarfe der Eltern und Kinder, die aus der Ukraine zu uns kommen, gelte es zu berücksichtigen. Viele Eltern seien noch zögerlich, weil sie nicht wissen, ob oder wann sie wieder in die Ukraine zurück können.