Vernetzung, Data Hub

Für ein besseres Monitoring digitaler Diskurse

Digitale Desinformationen sind eine zunehmend weitreichende Herausforderung, nicht zuletzt im Superwahljahr 2024. Eine zentrale Handlungsempfehlung aus unserer Studie zum Thema Desinformation in Europa aus dem August 2023 ist ein kontinuierliches, unabhängiges Monitoring von sozialen Plattformen, um das Ausmaß und die Wirkungsweise von Desinformationen verlässlich und vor allem rechtzeitig abschätzen zu können. 

Ansprechpartnerinnen

Foto Cathleen Berger
Cathleen Berger
Senior Expert
Foto Charlotte Freihse
Charlotte Freihse
Project Manager

Content

Im Vor- und Umfeld von Wahlen werden gefälschte Inhalte besonders häufig verbreitet und Wahlprozesse sind immer häufiger Ziel von Desinformationskampagnen. Deshalb stellen wir auf unserem Data Knowledge Hub for Monitoring Online Discourse Wissen und Methoden bereit, um die Hürden für das Monitoring digitaler Diskurse für unabhängige Forscher:innen, Zivilgesellschaft, Journalist:innen und Praktiker:innen langfristig zu senken.

Als Ergänzung bieten wir auf dem Hub eine Formatreihe an, die das bereitgestellte Wissen über Kurzvideos einer noch größeren Zielgruppe niedrigschwellig zur Verfügung stellen möchte. Denn je mehr Menschen einen einfachen Zugang zu grundlegenden Kenntnissen darüber haben, wie ein Monitoring rechtlich, ethisch und technisch funktioniert, desto eher können wir kollaborativ und umfassend auf Desinformationen reagieren.

Gemeinsam mit Daten- und Politikwissenschaftler:innen aus verschiedenen Organisationen, u.a. CeMAS, Stiftung Neue Verantwortung, Open Knowledge Foundation, Democracy Reporting International, Universität der Bundeswehr München und der Hertie School, haben wir den Data Knowledge Hub mehr als ein Jahr lang entwickelt. Der Hub ist eine Open Source-Anwendung und unter Creative Commons-Lizenz gehostet. Um dem sich ständig verändernden Feld gerecht zu werden, wird der Hub kontinuierlich mit neuen Beiträgen, Datenanalysen, Codebeispielen und Methoden ergänzt und erweitert.

Die Nachfrage nach Monitoring-Wissen steigt übrigens rasant. Erst vergangene Woche veröffentlichte das Auswärtige Amt eine Analyse zu russischen Desinformationskampagnen in Deutschland. Die beunruhigenden Ergebnisse zeigen: Es braucht mehr, besser organisiertes, stärker gefördertes und unabhängiges Monitoring digitaler Diskurse.