Weltweit stehen Demokratien unter Druck. Durch gezielte Desinformationskampagnen von antidemokratischen Kräften werden Polarisierung, Radikalisierung und Unfrieden entfacht und befeuert.
Das Ziel: liberale Demokratien destabilisieren und den eigenen Machtbereich ausweiten. Desinformationskampagnen schaffen und verschärfen in der Bevölkerung Uneinigkeit und unterminieren langfristig das Vertrauen in demokratische Institutionen, Prozesse und Akteure.
Dabei sind Desinformationen kein neues Phänomen, haben allerdings in einer digitalisierten Öffentlichkeit eine neue Dimension und Dynamik erreicht. Desinformationskampagnen machen sich die Funktionslogiken sozialer Medien zu eigen: Je emotionalisierter, kontroverser oder zugespitzter die Aussagen, desto schneller und stärker verbreiten die auf Klicks und Reaktionen optimierten Algorithmen der großen sozialen Plattformen die Posts und Kommentare. Steigende Nutzer:innenzahlen und der Trend, dass sich immer mehr Menschen auf sozialen Plattformen informieren, verstärken das Schadenspotenzial digitaler Desinformationskampagnen.
Es ist essentiell, dass wir bewusst mit Desinformationen umgehen und Maßnahmen ergreifen, die demokratische, freiheitliche Prozesse schützen und stärken. Auf den Punkt gebracht: die Demokratie braucht ein Upgrade.
Wir alle (Politik, Gesellschaft, Medien, Wissenschaft) müssen dafür sorgen, dass die Demokratie für die Herausforderungen der digitalen Öffentlichkeit gewappnet ist und die Chancen, die sich in ihr ergeben, besser nutzt, denn: Die Digitalisierung stellt auch eine Chance für demokratische Staaten und ihre Bürger:innen dar, indem sie neue Möglichkeiten für mehr politische Partizipation, vielfältigere Diskurse und umfangreichere Transparenz schafft.
Gemeinsam und im ständigen Austausch mit Expert:innen und Partner:innen können und wollen wir hierzu beitragen. Im Sinne des Stiftergedankens "von der Welt lernen" blickt das Projekt auch international auf innovative Good-Practice Ansätze und vergibt 2024 den Reinhard Mohn Preis zu diesem Thema.