Für die Bekämpfung des Lehrkräftemangels in Deutschland spielt der Quereinstieg in den Beruf eine immer wichtigere Rolle. Mit dem sogenannten Q-Master hat die Berliner Humboldt-Universität (HU) 2018 ein neuartiges Studienangebot geschaffen, um mehr Personen für das Lehramt an Grundschulen zu qualifizieren. Der Q-Master richtet sich an Hochschulabsolvent:innen in einem Studiengang außerhalb des Lehramts und bietet ihnen die Möglichkeit, über den Master-Abschluss die Voraussetzungen für die Tätigkeit als Lehrkraft im Grundschulbereich zu erlangen. Im Rahmen einer Forschungskooperation haben wir gemeinsam mit der Humboldt-Universität und der Universität Potsdam den Pilot-Studiengang zweieinhalb Jahre lang evaluiert und nun den Abschlussbericht vorgelegt. Daraus geht hervor, dass sich die Absolvent:innen des Q-Master in vielen zentralen Aspekten kaum von den regulären Lehramtsstudierenden unterscheiden.
So zeigt die Auswertung, dass die fachlichen und didaktischen Kompetenzen der Q-Master-Studierenden bei Studienbeginn auf einem ähnlichen Niveau wie die der regulären Studierenden liegen. Auch die Wissenszuwächse während des Master-Studiums fallen annähernd gleich aus, mit geringfügigen Vorteilen der regulären Studierenden bei den fachdidaktischen Kenntnissen. Beide Gruppen verfügten bereits vor Aufnahme des Master-Studiums über vielfältige Erfahrungen in der pädagogischen Praxis, die Q-Master-Studierenden im Vergleich noch etwas öfter. Auch bei den Motiven für einen Einstieg ins Grundschullehramt sowie bei der Zufriedenheit mit Studienverlauf und -inhalten zeigen sich keine deutlichen Unterschiede.