In den letzten Jahren haben Diskussionen über Säkularisierung (Bruce 2002), die Wiederkehr der Religionen (Riesebrodt 2001) oder des Religiösen (Graf 2004) sowie über den „Kampf der Kulturen“ (Huntington 1996) maßgeblich den öffentlichen Diskurs über Religion und ihre Rolle in der Gesellschaft geprägt. Immer wieder wurde angesichts widersprüchlicher Medienberichte die Frage gestellt: Kommt es zu einem Aufschwung des Religiösen (in welcher Form auch immer) oder sind der rückläufige Gottesdienstbesuch und die Zahlen der Kirchenaustritte doch Indizien für einen sozialen Bedeutungsverlust von Religion? Vor diesem Hintergrund initiierte die Bertelsmann Stiftung vor einigen Jahren ein neues Messinstrument für die Ausprägung von Religiosität, den Religionsmonitor. Mit dem überarbeiteten und ergänzten Religionsmonitor 2013 sind wir noch einen Schritt weitergegangen und untersuchen die soziale und politische Relevanz der Religion empirisch. Daher haben wir neben den bewährten Fragen zur Zentralität von Religion des ersten Religionsmonitors auch Fragen zu Werten und Werthaltungen, zur Wahrnehmung religiöser Vielfalt und zum gesellschaftlichen Zusammenhalt aufgenommen. Der Religionsmonitor 2013 ermöglicht somit, wesentliche Aspekte moderner Gesellschaften genauer zu analysieren.