Die Freie Wohlfahrtspflege ist eine tragende Säule des deutschen Sozialstaats. Mit rund zwei Millionen Beschäftigten und drei Millionen Ehrenamtlichen wirkt sie täglich in der Breite der Gesellschaft und leistet Hilfe für vulnerable Bevölkerungsgruppen. Für ihre Angebote greift die Freie Wohlfahrtspflege zumeist auf klassische, analoge Leistungen zurück. Chancen und Möglichkeiten digitaler Lösungen und vor allem neuerer Technologien wie algorithmischer Systeme und Künstlicher Intelligenz (KI) werden bislang nur begrenzt für die Leistungserbringung selbst genutzt. Das liegt zum einen daran, dass es den Organisationen oftmals an Ressourcen für die IT-Infrastruktur oder für konkrete Digitalisierungsprojekte mangelt. Zum anderen fehlen vielen Mitarbeitenden Ideen und Kompetenzen, wie sie die technologischen Möglichkeiten sinnvoll für ihre Arbeit einsetzen könnten. Dabei können die Technologien, wenn sie gemeinwohlorientiert entwickelt und eingesetzt werden, einen echten Mehrwert schaffen. Das Projekt "reframe[Tech] – Algorithmen fürs Gemeinwohl" hat aus diesem Grund eine Studie in Auftrag gegeben, um Erkenntnisse über die Potenziale algorithmischer Systeme in der Wohlfahrt zu generieren und konkrete Handlungsoptionen zu erschließen, wie diese sich heben lassen.
Es gibt verschiedene Instrumente, wie zum einen die Chancen algorithmischer Systeme für die Arbeit und Mission der Freien Wohlfahrtspflege genutzt und gleichzeitig Kompetenzen bei den Mitarbeitenden innerhalb der Wohlfahrtspflege aufgebaut werden können. Recherchen und Gespräche mit über 50 Expert:innen haben gezeigt, dass ein Fellowship-Programm nach dem Vorbild des "Tech4Germany-Fellowships" für Bundesbehörden besonders vielversprechend ist, um diese beiden Ziele zu erreichen.