Spätestens seit ChatGPT ist klar: Künstliche Intelligenz (KI) ist auf dem Vormarsch. Arbeitsminister Hubertus Heil prognostiziert: „Ab 2035 wird es keinen Job mehr geben, der nichts mit KI zu tun hat.“ Das gilt auch für die öffentliche Verwaltung. Denn sie ist zum einen besonders stark vom Fachkräftemangel betroffen. Zum anderen wünschen sich Bürger:innen schnelle Verwaltungsleistungen und jederzeit verfügbare Dienste.
Verantwortung erfordert Kompetenzen
Künstliche Intelligenz und algorithmische Systeme können dafür Lösungen bieten: wenn sie die Vorabprüfung von Anträgen übernehmen, Mitarbeitende in der Recherche unterstützen oder in Form von Chatbots jederzeit Anfragen beantworten. Doch neben diesen Potenzialen bringt KI auch Herausforderungen mit sich, zum Beispiel mögliche Diskriminierungen. Die Verantwortung für die Ergebnisse liegt weiterhin bei den Mitarbeitenden. Für einen erfolgreichen und verantwortungsvollen Einsatz von KI braucht es deshalb Kompetenzen!
Große Bandbreite an Kompetenzen gefragt
Doch Begriffe wie Künstliche Intelligenz, maschinelles Lernen, Algorithmen & Co. klingen erst einmal vor allem nach technischem Know-how und führen bei einigen zu Berührungsängsten. Wer jedoch beim Thema KI nur auf die technische Seite schaut, der greift zu kurz. KI-Systeme sind immer in einen größeren sozialen und organisationalen Kontext eingebettet und viele Menschen gestalten mit verschiedenen Entscheidungen den Einsatz von KI. Deshalb gehen auch KI-Kompetenzen weit über technisches Wissen hinaus. So sind zum Beispiel organisatorische, kommunikative oder auch persönliche Kompetenzen relevant. Dies zeigt das Kompetenzraster, das Dr. Derya Catakli und Michael Puntschuh auf Basis einer umfassenden Literaturrecherche und dreier Workshops entwickelt haben. Der Überblick über relevante KI-Kompetenzen für die Verwaltung gliedert sich in 21 Kompetenzen aus sieben Kompetenzfeldern.