Blick von oben in den Dschungel einer Frau, die an der Bergkante sitzt

Orientierung im Kompetenzdschungel

Künstliche Intelligenz in der Verwaltung ist gekommen, um zu bleiben. Um sie sinnvoll und gemeinwohlorientiert einsetzen zu können, sind sehr unterschiedliche Kompetenzen wichtig. Unser Kompetenzraster zeigt, welche das sind, und gibt Orientierung im Kompetenzdschungel.  

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Dr. Sarah Fischer
Senior Expert

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Spätestens seit ChatGPT ist klar: Künstliche Intelligenz (KI) ist auf dem Vormarsch. Arbeitsminister Hubertus Heil prognostiziert: „Ab 2035 wird es keinen Job mehr geben, der nichts mit KI zu tun hat.“ Das gilt auch für die öffentliche Verwaltung. Denn sie ist zum einen besonders stark vom Fachkräftemangel betroffen. Zum anderen wünschen sich Bürger:innen schnelle Verwaltungsleistungen und jederzeit verfügbare Dienste.  

Verantwortung erfordert Kompetenzen 

Künstliche Intelligenz und algorithmische Systeme können dafür Lösungen bieten: wenn sie die Vorabprüfung von Anträgen übernehmen, Mitarbeitende in der Recherche unterstützen oder in Form von Chatbots jederzeit Anfragen beantworten. Doch neben diesen Potenzialen bringt KI auch Herausforderungen mit sich, zum Beispiel mögliche Diskriminierungen. Die Verantwortung für die Ergebnisse liegt weiterhin bei den Mitarbeitenden. Für einen erfolgreichen und verantwortungsvollen Einsatz von KI braucht es deshalb Kompetenzen!  

Große Bandbreite an Kompetenzen gefragt 

Doch Begriffe wie Künstliche Intelligenz, maschinelles Lernen, Algorithmen & Co. klingen erst einmal vor allem nach technischem Know-how und führen bei einigen zu Berührungsängsten. Wer jedoch beim Thema KI nur auf die technische Seite schaut, der greift zu kurz. KI-Systeme sind immer in einen größeren sozialen und organisationalen Kontext eingebettet und viele Menschen gestalten mit verschiedenen Entscheidungen den Einsatz von KI. Deshalb gehen auch KI-Kompetenzen weit über technisches Wissen hinaus. So sind zum Beispiel organisatorische, kommunikative oder auch persönliche Kompetenzen relevant. Dies zeigt das Kompetenzraster, das Dr. Derya Catakli und Michael Puntschuh auf Basis einer umfassenden Literaturrecherche und dreier Workshops entwickelt haben. Der Überblick über relevante KI-Kompetenzen für die Verwaltung gliedert sich in 21 Kompetenzen aus sieben Kompetenzfeldern.  

Verwaltung fängt bei KI-Kompetenzen nicht bei null an  

Die gute Nachricht: Viele dieser Kompetenzen sind schon vorhanden und müssen beim Einsatz von KI nur neu ausgerichtet werden: So setzen Verwaltungsmitarbeitende etwa Rechte und Normen auch in anderen Kontexten um. Prozesse wurden zuvor auch schon mit anderen digitalen Technologien optimiert und Mitarbeitende haben sich darin geübt, souverän mit digitalen Anwendungen umzugehen.  

Durch diese Überschneidungen mit digitalen Kompetenzen ist es sinnvoll, den Aufbau von digitalen und KI-Kompetenzen zusammenzudenken. Die Transformation schreitet schnell voran. Umso wichtiger ist es, dass die Verwaltung schon heute und nicht erst in Zukunft in ihrer Breite kompetent im Umgang mit KI wird.  

Mit dem Kompetenzraster möchten wir dazu einen Anstoß sowie einen Überblick und Orientierung im Kompetenzdschungel geben. Es kann als Grundlage dienen, um zum Beispiel Kompetenzprofile und -anforderungen für Verwaltungsmitarbeitende zu entwickeln.  

Aufbauend auf dem Kompetenzraster planen wir, weitere Angebote für die Verwaltung zu entwickeln. Um zu erfahren, wo Ihre größten Bedarfe bestehen, haben wir in die Studie eine Umfrage eingebettet und freuen uns, wenn Sie daran teilnehmen und uns Ihre Meinung mitteilen.  

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