Musik nimmt in vielen Kitas immer noch nur einen geringen Stellenwert im Alltag ein. Schon in der Ausbildung der Erzieherinnen kommt die Musik oft zu kurz. Höchste Zeit also, Kinder in ihren musikalischen Interessen stärker zu unterstützen und sich ganz nebenbei die vielfältigen Potenziale von Musik für einen spannenden und interessanten Kita-Alltag zu Nutze zu machen!
Musik berührt und bewegt jeden Menschen
Eines steht fest: Musik berührt und bewegt jeden Menschen und kann ganze Organisationen in Bewegung versetzen. Ziel des Projektes MIKA ist es, Kindern und pädagogischen Fachkräften im Kita-Alltag die Gelegenheit zu geben, ihre musikalischen Interessen zu stärken und den Alltag der Kita mit Musik zu durchdringen. Um dies zu erreichen, unterstützt MIKA alle Beteiligten auf allen Ebenen – in Ausbildung, Praxis und Weiterbildung. Denn nur musikbegeisterte und musikalisch selbstbewusste pädagogische Fachkräfte (und Eltern) können die Freude an Musik auch an die Kinder weitergeben und sie mit ihnen zusammen ausleben.
"Musik? Wie sollen wir das denn auch noch machen? ..."
"... und außerdem kann ich ja nicht einmal singen ..." Dabei ist es gar nicht so schwer - denn Musik soll kein "Extra-Angebot" sein, sondern sich unterstützend in den Alltag der Kita einfügen. Und es muss auch nicht immer das Singen sein. MIKA heißt, die musikalischen Interessen und Aktivitäten der Kinder wahrzunehmen und sie spontan für ein musikalisches Miteinander zu nutzen. Damit ist MIKA eher eine kindzentrierte partizipative Haltung als ein traditionelles musikpädagogisches Konzept.
Ein Löffelkonzert am Mittagstisch, das beim Schuhanziehen entstehende Schnürsenkel-Liedchen, bevor es auf den Spielplatz geht, gemeinsames Bauen von gerade neu erfundenen Musikinstrumenten. Kein Extra, sondern ein echter, integrierter Bestandteil des pädagogischen Alltags, der zudem hilft, Kinder auf Kommendes einzustimmen, ihre Kreativität anzuregen oder für ein Miteinander zu gewinnen. Musik ist ein wichtiger Faktor bei allen Bildungs- und Lernprozessen, der ganz nebenbei verschiedene Bildungsbereiche miteinander verbinden kann.
Auf dem Weg dorthin ermöglicht MIKA pädagogischen Fachkräften, ihre Begeisterung für Musik (wieder) zu wecken und ermutigt sie, sich selbst musikalisch zu zeigen. Die MIKA-Website und die MIKA-Publikationen enthalten bereits viele Hinweise zur Reflexion der eigenen Haltung und zur Umsetzung MIKA-typischer Aktivitäten in den pädagogischen Alltag.
Ganzheitlicher Ansatz für Nachhaltigkeit
MIKA wurde in interdisziplinärer Zusammenarbeit entwickelt. Ein Rahmencurriculum für eine Qualifizierung von pädagogischen Fachkräften, die bereits in der Praxis stehen, ermöglicht eine den Bedürfnissen der Teilnehmenden angepasste Weiterbildung. Dabei stehen nicht nur musikpraktische Erfahrungen und Kenntnisse zum MIKA-Konzept auf der Liste möglicher Inhalte, sondern auch Aspekte der inklusiven Pädagogik und Organisationsentwicklung, die eine dauerhafte Implementierung der gewonnenen Erfahrungen in den Kita-Alltag ermöglichen sollen. Netzwerke, die sich während der Qualifizierung bilden, sichern die Umsetzung und nachhaltige Verankerung im Konzept der Einrichtungen.
Nach dem Ende der Projektlaufzeit
Ansprechpartnerin für alle MIKA-Aktivitäten, auch die MIKA-Qualifizierungen, ist seit Frühjahr 2021 die Initiative für frühe Bildung gGmbH. Dort sind auch die kostenlosen Print-Publikationen zum MIKA-Konzept und Erfahrungsberichte aus MIKA der MIKA-Praxis erhältlich. Die MIKA-Website bietet viele praktische Anregungen für den pädagogischen Alltag, um einen Einstieg in die Arbeit mit MIKA zu finden, und Informationen zum Konzept, auch als Downloads.
Diverse Ausbildungsstätten für pädagogische Fachkräfte haben MIKA in die Ausbildung von Sozialpädagogen, Fachkräften für die soziale Arbeit und pädagogischen Fachkräften integriert. Kita-Träger nutzen MIKA für die musikalische Weiterbildung ihrer pädagogischen Fachkräfte und für die Weiterentwicklung ihrer Einrichtungen.