Modellhäuser und darüber eine virtuelles Eingabefeld. Ein Mann im Hintergrund tippt dieses Feld an

Die Plattform soll Kommunen entlasten!

Die Situation ist belastend. Die Unterbringung von Schutzsuchenden aus der Ukraine und von anderen Geflüchteten ist eine große Herausforderung für die Kommunen. Angestrebt wird fast überall, eine menschenwürdige Unterkunft zur Verfügung stellen zu können. Doch der verfügbare Wohnraum ist knapp und niemand möchte wieder, wie 2015 geschehen, auf Sporthallen zurückgreifen.

Foto Claudia Walther
Claudia Walther
Senior Project Manager

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In unserem Willkommen: Online Austausch - Neues zu Wohnen und Unterbringung haben wir einen Lösungsansatz zur Entlastung der Kommunen vorgestellt: „Helfende Wände“ ist eine erweiterte digitale Plattform zur privaten Wohnraumvermittlung an Geflüchtete, die vor kurzem an den Start gegangen ist. Ziel ist es, die private Unterbringung auszubauen und ehrenamtliches Engagement zu stärken. Beteiligt sind an diesem Projekt das Unternehmen Wunderflats, die gemeinnützige Organisation ProjectTogether und das Bundesministerium des Innern und für Heimat (BMI). Diese Online Plattform ist mit einem Informationsangebot sowie der Begleitung und Unterstützung von ehrenamtlichem Engagement verbunden.

„Eine besondere Situation erfordert neue Wege“, erläuterte Hans-Ulrich Benra, Leiter der Projektgruppe des Stabs Aufnahme Ukraine im Bundesinnenministerium (BMI), der für die Unterbringung Geflüchteter zuständig ist. Neue Wege bedeutet zum einen, dass hier eine neue Form der Partnerschaft eingegangen wurde: zwischen BMI, ProjectTogether und dem Start Up „Wunderflats“. Zum anderen steht die Internet-Plattform für das neue Vorgehen, dass das Ministerium auf die Unterstützung durch dieses Online-Tool setzt. Die Plattform wird durch Veranstaltungs- und Schulungs-Angebote von Ipso (International Psychosocial Organisation) und DRK erweitert. Beispielsweise zum Thema Umgang mit traumatisierten Flüchtlingen. Die Plattform „Helfende Wände“ zielt erstens auf die Entlastung der staatlichen Unterbringung durch Aktivierung zusätzlicher Kapazitäten, zweitens auf die Stärkung der Integration und drittens auf die Stärkung und Unterstützung zivilgesellschaftlichen Engagements.

Jan Hase von Wunderflats erläuterte, wie die Matching Plattform funktioniert. Sowohl Vermieter:innen als auch Geflüchtete müssen sich registrieren und Infos austauschen. Dann wird das Mietgesuch bestätigt und schließlich ein Mietvertrag geschlossen. Bei diesem Verfahren wird ein Sicherheits-Filter eingesetzt. So wird beispielsweise verhindert, dass eine allein suchende Frau mit einem allein wohnenden Mann gematcht wird. Für die Kommunen hat die Plattform „Helfende Wände“ viele Vorteile: sie ist kostenfrei, bietet Transparenz und Kontrolle und stellt auch eine Verbindung mit lokalen Organisationen her. Bisher konnten über 20.000 Geflüchtete über „Helfende Wände“ in Wohnungen vermittelt werden. 70-80% der gesamten Angebote sind kostenfrei.

Der anschließende Austausch zeigte, dass die anwesenden Kommunen das Angebot durch die Plattform „Helfende Wände“ sehr attraktiv finden und das Vorhaben, den genauen Bedarf der Kommunen abzufragen, befürworten. Betont wurde zudem, dass die Online-Plattform auch vulnerablen Gruppen, beispielsweise Roma und z.B. Menschen mit Behinderungen unterstützen solle. Die beiden Referenten sicherten zu, dass sie bereits beides als Vorhaben angehen.

Weblink: Wohnraum für schutzbedürftige Menschen aus der Ukraine (helfendewaende.de)

Der nächste Online-Austausch von Bertelsmann Stiftung und Welcome Alliance (welcome-alliance.org) findet am 14. November statt. Das Format wird einmal pro Monat, dienstags in der Mittagszeit, in der Regel von 12:30 Uhr bis 13:30 Uhr angeboten.