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CRI-Studie 2015 : CRI Corporate Responsibility Index verbessert die Qualität der Unternehmensverantwortung

Während die Qualität der Unternehmensverantwortung seit 2013 relativ konstant geblieben ist, konnten die Unternehmen, die den CRI kontinuierlich nutzen, deutliche Verbesserungen erreichen. Dies zeigt der Corporate Responsibility Index der Bertelsmann Stiftung, der nach 2013 nun zum zweiten Mal erhoben wurde.

Der Index bewertet nicht nur, wie verantwortlich Unternehmen handeln sondern fragt vor allem danach, wie diese Verantwortung unternehmensintern verankert, gelebt und umgesetzt wird.

Die besten Unternehmen in Deutschland begreifen Unternehmensverantwortung als Chance, neue Produkte oder Dienstleistungen zu entwickeln und Kosten zu senken z.B. durch eine verbesserte Ressourceneffizienz. Für diese Unternehmen ist Corporate Responsibility (CR) keine lästige Pflichtübung oder Imagefaktor, sondern Teil ihrer strategischen Gesamtausrichtung. Während für 83 Prozent der besten Unternehmen („CR-Champions“) Unternehmensverantwortung Teil der Gesamtstrategie ist, haben dies alle anderen Unternehmen lediglich zu 37 Prozent umgesetzt.

Wie schon 2013 ist die Unterstützung durch das Top-Management der wichtigste Erfolgsfaktor für eine gute Performance in Sachen Unternehmensverantwortung. Weitere Erfolgsfaktoren: eine gelebte Wertekultur im Unternehmen sowie die Integration von sozialen und ökologischen Faktoren in die Wertschöpfungskette.

Diese Unternehmen haben besonders gut abgeschnitten

  • LR Facility Services - Bestes Unternehmen
  • Unilever - Bestes Konsumgüterunternehmen
  • DZ Bank - Bester Finanzdienstleister
  • Tchibo - Bestes Handelsunternehmen
  • Märkisches Landbrot - Bester Unternehmen aus der Gruppe der kleinen und mittelständischen Unternehmen
  • Krones - Bester Maschinen- und Anlagebauer
  • PATRIZIA Immobilien - Unternehmen mit größtem Fortschritt zum Vorjahr im CRI

Die besten Unternehmen im Index unterscheiden sich von den anderen teilnehmenden Unternehmen insbesondere dadurch, dass sie Unternehmensverantwortung konsequent in alle Kernprozesse des Unternehmens integrieren. Ob es sich um die Forschung und Entwicklung, die Beschaffung von Rohstoffen und Vorprodukten handelt, die eigene Produktion oder Vertrieb und Logistik – überall erreichen die CR-Champions signifikant bessere Ergebnisse.

Eine große Herausforderung stellt nach wie vor die Messung von Ergebnissen der CR-Aktivitäten dar. Immerhin 35 Prozent der teilnehmenden Unternehmen messen ihre Aktivitäten überhaupt nicht. Für den Fall, dass gemessen wird, gelingt dies am besten bei den ökologischen Auswirkungen durch CR-Aktivitäten (58 Prozent). Die betriebswirtschaftliche (43 Prozent) und gesellschaftliche Wirkung (32 Prozent) der CR-Aktivitäten wird noch seltener gemessen. Zum Teil sind diese Befunde auch darauf zurückzuführen, dass viele Unternehmen sich keine messbaren Ziele für ihre CR-Maßnahmen setzen.

Zunehmend wird von Unternehmen erwartet, auch in der Lieferkette ihrer sozialen und ökologischen Unternehmensverantwortung gerecht zu werden und ihre Zulieferer unter Nachhaltigkeitsgesichtspunkten zu steuern. Dies stellt Unternehmen offensichtlich noch vor große Herausforderungen. So sind nur 29 Prozent der teilnehmenden Unternehmen mit ihren CR-Aktivitäten in diesem Bereich zufrieden. Verbesserungspotenziale sehen sie insbesondere bei der Auditierung und ggf. Sanktionierung von Lieferanten hinsichtlich der Umsetzung von Sozial- und Umweltstandards.

Insgesamt zeigt die CRI 2015 Studie, dass Corporate Responsibility eine anhaltend hohe Bedeutung für die Unternehmen hat. Das Anspruchsniveau scheint allerdings zu steigen. So sind nur 25 Prozent der CRI-Teilnehmer insgesamt vollkommen oder sehr zufrieden mit ihren CR-Aktivitäten. 2013 betrug dieser Anteil noch 35 Prozent. Möglicherweise ist dies darauf zurückzuführen, dass Unternehmen die Vielfalt, Komplexität und hohe Relevanz von CR-Themen für ihren Unternehmenserfolg über die Jahre unterschätzt haben. Als Schwerpunkte für die zukünftige Arbeit werden daher genannt:

  • Weiterentwicklung der CR-Strategie
  • Integration von CR in die Wertschöpfungskette
  • CR-Reporting
  •  Systematische Erfassung von CR.

Die aktuelle Studie zum CRI 2015 steht hier zum Download bereit. Sie stellt die zentralen Ergebnisse vor und leitet acht Maximen ab, die zentrale Erfolgsfaktoren für CR benennen und als Leitlinien dienen können.

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