Porträtfotos des Vorstandsvorsitzenden der Bertelsmann Stiftung, Ralph Heck, und des Vorstandsmitglieds Brigitte Mohn

Für ein Zusammenleben in Frieden und Sicherheit

Brigitte Mohn und Ralph Heck, die Vorstände der Bertelsmann Stiftung, erklären, dass sich die Bertelsmann Stiftung in der gegenwärtigen Krise dafür einsetzt, die Werte der Zivilgesellschaft unmissverständlich deutlich zu machen. Ihr Ziel ist es, dazu beizutragen, ein Zusammenleben in Frieden und Freiheit auch in Zukunft zu gewährleisten.

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Jochen Arntz
Vice President Media Relations

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Wir erleben schwere Zeiten in Europa und blicken mit großer Sorge Richtung Osten. Der von Wladimir Putin und der russischen Führung begonnene Krieg gegen die Ukraine macht uns fassungslos angesichts des Leids, das er für die Menschen in der Ukraine bedeutet. Wir alle können nur hoffen, dass dieser Krieg bald beendet wird.

Der Krieg gegen die Ukraine richtet sich gegen die Welt insgesamt und gegen alle Vorstellungen einer regelbasierten Weltordnung. Dagegen müssen wir einstehen. Wir – das bedeutet, alle Länder und alle Menschen, die für das Selbstbestimmungsrecht der Völker und für ein Leben in Frieden und Sicherheit eintreten. Wir – das bedeutet auch die Bertelsmann Stiftung, die sich seit vielen Jahren für ein starkes Europa, für Freiheit und Demokratie und für Solidarität und Menschlichkeit einsetzt.

Die Bertelsmann Stiftung und ihre Mitarbeiter:innen sind ein engagierter Teil der Zivilgesellschaft in unserem Land. Zurzeit ist die Zivilgesellschaft in ganz Europa herausgefordert und auch wir als Bertelsmann Stiftung sind aufgefordert, nach Lösungen dafür zu suchen, ein Zusammenleben in Frieden und Freiheit auch in Zukunft zu gewährleisten.

Was bedeutet das für uns? In erster Linie heißt das, dass wir als Stiftung gerade jetzt zur Orientierung beitragen wollen. Die mit dem Krieg gegen die Ukraine verbundene Zäsur für die Weltordnung reflektieren wir in der Arbeit der Bertelsmann Stiftung. Es geht um eine Bestandsaufnahme der Auswirkungen und Folgen der russischen Aggression und der Antwort des Westens darauf. Wirtschaftliche Krise, wachsende Migration, die existenzielle Bedeutung einer gemeinsamen Außen-, Sicherheits- und Verteidigungspolitik der Europäischen Union sind nur einige Stichworte dieser bevorstehenden Veränderungen. Die Europäische Union hat entscheidenden Anteil daran, dass Europa eine historisch lange Friedenszeit erlebt hat. Davon, wie die Union und ihre Bürger:innen sich jetzt verhalten, wird vieles abhängen.  

Die Mitarbeiter:innen der Bertelsmann Stiftung können dabei wertvolle Beiträge leisten, die gegenwärtige Lage unabhängig zu analysieren und Lösungsansätze für den Umgang mit den Folgen der Krise zu finden. Die Stiftung will sich, wie schon in der Folge der Flüchtlingskrise, gemeinsam mit Partnern konkret einbringen: Wenn es darum geht, Hilfe zu koordinieren, Stellung zu beziehen und unsere Ergebnisse in größeren Zusammenhängen und Projekten der Zivilgesellschaft bereitzustellen. Damals haben wir uns zum Beispiel im Stiftungsprojekt "Ankommen in Deutschland" engagiert und konnten damit einen Beitrag leisten, an den wir bis heute anknüpfen.

Wirkungsvolle Initiativen in herausfordernden Zeiten sind unserer Stifterfamilie ein besonderes Anliegen. Uns geht es darum, dazu beizutragen, auch in der heutigen Krise die Chancen der nächsten Generation auf Frieden und Freiheit zu sichern.

Unsere Verantwortung liegt darin, unser Wissen und unsere Expertise zu teilen, um die Werte der Zivilgesellschaft in Europa unmissverständlich deutlich zu machen. Denn so können wir hoffentlich auch in einer extremen Situation wie dieser "zur Besserung der Dinge" beitragen, wie Reinhard Mohn es einst formuliert hat.

Denn eins ist klar und deutlich: Diese Krise stellt auch eine große Chance dar, die freie Welt zu vereinen. Sie zeigt uns, dass wir viel mehr Gemeinsames als Trennendes zwischen den Bürger:innen, den Parteien unseres Landes, aber auch zwischen den demokratischen Nationen erkennen können. Ganz neue Gestaltungs- und Veränderungskräfte werden freigesetzt. Gewohnheiten und Denkverbote fallen in einer bisher für undenkbar gehaltenen Geschwindigkeit. Diese Freiheit im Denken gilt es zu nutzen, um unsere Wertegemeinschaft, für die wir als Stiftung einstehen, zukunftsfähig aufzustellen.

Brigitte Mohn und Ralph Heck